DEICIDE - The Stench Of Redemption
Mehr über Deicide
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Earache/SPV
- Release:
- 18.08.2006
- The Stench Of Redemption
- Death To Jesus
- Desecration
- Crucified For The Innocence
- Walk With The Devil In Dreams You Behold
- Homage For Satan
- Not Of This Earth
- Never To Be Seen Again
- The Lord`s Sedition
Ich hatte DEICIDE eigentlich schon abgeschrieben. Mehr oder minder regelmäßig der typische halbstündige Longplayer, dazu uninspirierte, kurze Livegigs und ein Glen Benton, der in Interviews eher durch seine große Klappe als durch sinnvolle Statements auffällt.
Im letzen Jahr kam dann die Trennung der Band von den Hoffmann-Brüdern, die als mediale Schlammschlacht endete, mit der Ankündigung beider Seiten, jetzt richtig aufzudrehen. Glen Benton verstärkte sich dann mit Ralph Santolla (Ex-ICED EARTH, Ex-DEATH) und Jack Owen (Ex-CANNIBAL CORPSE) und legt mit "The Stench Of Redemption" ein Album vor, das eine komplett neue Band zeigt. Naja, fast, denn der typische DEICIDE-Stil wurde schon beibehalten, aber endlich sind wieder Songs am Start, die dem Hörer wahlweise die Kinnlade runterklappen lassen oder ihn einfach mit ihrer Brutalität überrollen. Und ganz entscheidenen Anteil haben daran die Herren Owen und Santolla.
Die Gitarrenarbeit ist in Sachen technischer Finesse weit vorne dabei, dazu kommen verdammt starke Melodien in den Soli, kein sinnloses Rumgequietsche, sondern durchdacht und einprägsam. Der pure Wahnsinn und nicht nur im Death-Metal-bereich ganz weit vorne dabei. Selbst traditionelle Metalkapellen sehen gegen das, was Owen/Santolla hier abziehen, ganz schön alt aus. Aber das ist ja noch nicht alles: Glen grunzt brutal wie eh und je und Drummer Steve Asheim kann auch einiges.
Das Ergebnis sind Songs wie der Opener und Titeltrack, der mit mächtigem Midtempo, geilen Gitarrenabfahrten und intelligenten Tempoverschärfungen punkten kann. 'Death To Jesus' ist dann schnell, eingängig und aggressiv, auch hier ist wieder Staunen oder wahlweise Bangen angesagt. Und dieses Niveau wird locker die restliche Spielzeit gehalten. 'Desecration' walzt schön fett aus den Boxen, um nach drei Minuten zu explodieren, 'Homage For Satan' ist ein echter Ohrwurm und wartet mit netten Grunz/Kreisch-Wechselgesang auf und zum Abschluss beginnt 'The Lord's Sedition' langsam und melodisch, fast schon episch, um dann zu einem Monster von Song mit rasender Geschwindigkeit zu mutieren.
DEICIDE haben also alles richtig gemacht, mit "The Stench Of Redemption" eins der stärksten Death-Metal-Alben des Jahres abgeliefert und endlich wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Sollte jeder Death-Metal-Fan besitzen!
Anspieltipps: Homage For Satan, The Stench Of Redemption, The Lord's Sedition, Death To Jesus
- Redakteur:
- Herbert Chwalek