DEINONYCHUS - Insomnia
Mehr über Deinonychus
- Genre:
- Apocalyptic Suicidal Music
- Label:
- My Kingdom Music / Curzweyhl / Rough Trade
- Release:
- 28.02.2005
- Nightfall Guides Insomnia To Be An Everlasting Mental Torture, With Th
- We Have Uncovered A Question And Now We Must Unearth The Answer
- To Diagnose The Fortunes Of Paranoia Consuming Consciousness And Sanit
- Long I Feared That My Sins Would Return to visit Me, And The Cost Is M
- Reasons To Open Your Eyelids And Awake The Apocalypse Iris Is telling
Marco Kehren ist ein Gott und - zum Henker noch mal - nach wie vor scheint das kaum jemand zu realisieren. Seit mittlerweile mehr als einer Dekade treibt sich der niederländische Einzelkämpfer im Underground herum, erntet stets gute Kritiken, scheint aber dennoch nur von einer ganz geringenen erlesenen Fanschar wirklich wahrgenommen zu werden. Man munkelt, dass dies deswegen so ist, weil sich die meisten Fans nach zu heftigen Genuss der von ihm zelebrierten Apocalyptic Suicidal Music für den Freitod entschieden haben ...
Wie auch immer, Marco hat sich von den zahlreichen Rückschlägen nie wirklich aus der Ruhe bringen lassen und ist mit dem Release seiner aktuellen Scheibe "Insomnia" auf dem Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens angekommen. Ich lasse mir gerne sagen, dass CANDLEMASS in Sachen Doom einzigartig sind, dass COUNT RAVEN und ST. VITUS in diesem Sektor Maßstäbe gesetzt haben und BLACK SABBATH diesbezüglich eh unantastbar sind. Meinetwegen. Fest steht aber auch, dass keine dieser Bands die schleppenden Klänge so meisterfahft zelebriert wie der Protagonist hinter DEINONYCHUS. Schmerzverzerrt, laaangam, meistens sogar richtig fies lässt Marco Kehren seine Musik wachsen und gedeihen - oder sollte ich in diesem speziellen Falle von Verwelken sprechen? Das Material auf "Insomnia" dringt qualvoller aus den Boxen als die letzten drei Scheiben von MY DYING BRIDE zusammen, die Atmosphäre in Songs wie 'Nightfall Guides Insomnia To Be An Everlasting Mental Torture, With This Being The Consequence' oder 'Reasons To Open Your Eyelids And Awake The Apocalypse Iris Is Telling You' ist weitaus ergreifender als die komplette neue CANDLEMASS-Platte, und eine Band wie SENTENCED, die zwar stetig den Suizid beschreibt, ihn musikalisch aber nie so richtig auszudrücken in der Lage war, bekommt auf "Insomnia" fünf perfekt arrangierte Beispiele, wie man den finalen Schwanengesang besser hätte erklingen lassen.
Auch wenn die Inspiration (sowohl lyrisch als auch musikalisch basiert "Insomnia" auf den Geschehnissen des 11. Septembers) abgegriffen sein mag, so gibt es für meinen Geschmack keine andere Band, die den Schrecken und die Trauer besser hat vertonen können als eben DEINONYCHUS.
Hört euch nur mal das sich in ein fieses Konglomerat düsterer Töne steigernde 'We Have Uncovered A Question And Now We Must Unearth The Answer' an und lasst euch in die Welt der Albträume begleiten. So wie auf "Insomnia" sieht nämlich ein Nachtmahr aus; böse, düster, angsterregend und gemein. DEINONYCHUS hat sich nicht nur selber übertroffen sondern einem ganzen, sich momentan schwer im Trend befindlichen Genre gezeigt, worum es beim finsteren Doom eigentlich geht. Und so sehr ich CANDLEMASS und Konsorten auch liebe - von der Stimmung und Atmosphäre her können sie 2005 keinesfalls mehr gegen DEINONYCHUS anstinken. Die in fünf Akten vollzogene Trauer würde ich daher auch als Begleitmusik der gehypten SENTENCED-Beerdigung vorschlagen. Das wäre dann nämlich tatsächlich das oft propagierte Ende mit Würde ...
Der Soundtrack zur Apokalypse lautet "Insomnia". Erhört Marco Kehrens wiederkehrendes Flehen bei 'Long I Feared That My Sins Would Return To Visit Me, And The Cost Is More Than I Can Bear' und kauft euch diese Scheibe unter allen Umständen. Okay, es sei denn, ihr seid tatsächlich suizidgefährdet.
Anspieltipps: jede einzelne von Schmerzen begleitete Komposition
- Redakteur:
- Björn Backes