DEINONYCHUS - Mournument
Mehr über Deinonychus
- Genre:
- Doom/Death Metal
- Label:
- My Kingdom Music
- Release:
- 02.09.2002
- Pluto's Ovoid Orbit
- Salus Deceived
- Odourless Alliance
- Tantalised In This Labyrinth
- The Crimson Tides - Oceans Of Soliloquy Pt. II
- Selek From Menses
- A Misleading Scenario
- The Obscure Process Of Metamorphus
- Arrival In Mesopotamia
- Ancient Dreams
- Ascension - The 40th Day After Easter
Obwohl ich beim Anhören der CD im Auto keine Ahnung hatte, was da auf mich zukommt, geschweige denn, welche Scheibe jetzt eigentlich gerade im Wechsler ist, war mir nach dem Anhören des Intros "Pluto's Ovoid Orbit", mit seinem Donnergrollen und seinen unheilsschwangeren Gitarren irgendwie klar, in welche Richtung das läuft. Auf jeden Fall musste da etwas Gewaltiges folgen, und auch die genaue Musikrichtung hätte ich richtig erraten, obwohl ich noch am zweifeln bin, wie ich diese benennen soll: Der (übrigens beim italienischen Label My Kingdom Music immer sehr kunstvoll und übersichtlich gestaltete) Beipackzettel schlägt die Bezeichnung Suicidal Dark Metal vor. Kann man gelten lassen, obwohl ich die Bezeichnung epischer Doom/Death Metal vorziehen würde.
Die Songs von DEINONYCHUS sind auf jeden Fall gewaltig, und vielleicht beschreibt es die Musik am besten, wenn ich folgendes sage: Würde man mich bitten, meine Vorstellungen von den Qualen der Hölle nach der Apokalypse zu vertonen, es würde wohl exakt so klingen. Die Titel sind alle in gemäßigtem bis langsamen (eben doomigem) Tempo gehalten. Der gewaltige Klangteppich wird durch Keyboards und tiefe, stark verzerrte Gitarren erzeugt - dazu die scheinbar wirklich aus den Tiefen der Hölle zu uns empor dringende Stimme von Sänger Marco Kehren. Wobei hier schon festgehalten werden muss, dass ich mit "aus den Tiefen der Hölle" in diesem Fall nicht das (Black-Metal-)Gekreische von Dämonen oder Satan persönlich meine, sondern diese Stimme eben mit den Opfern selbiger identifizieren würde, während sie gerade auf dem Rost schmoren.
Anmerken möchte ich hier, dass ich mir keinen passenderen Titel für diese CD als "Mournument" vorstellen könnte: Ein monumentales Werk des Leidens und der Trauer, wahrlich!
Gut, um eine deutlichere Wertung komme ich nicht rum: Die Musikrichtung wirkt zu Beginn des neuen Jahrtausends schon fast wieder etwas archaisch, angestaubt. Mein persönlicher Geschmack ist es nicht, jedenfalls nicht eine ganze, elf Titel umfassende Platte lang, irgendwann wird mir das dann immer ein bißchen zu langweilig und eintönig. Aber wer grundsätzlich auf diese Musikrichtung steht, sollte sich die Scheibe nicht entgehen lassen, handwerklich ist überhaupt nichts zu beanstanden.
Herausheben möchte ich noch den zehnten Track, eine Cover-Version von CANDLEMASS' "Ancient Dreams". Als alter Fan der Doom-Götter freut mich das natürlich besonders, dass sich jemand dieses Songs annimmt. Die Interpretation von DEINONYCHUS besteht aus weitgehend identischer Instrumentation im DEINONYCHUS-Sound, verbunden mit sehr im Hintergrund gehaltenen, geflüstert wirkenden Vocals. Interessante Sache, aber ehrlich gesagt hätte man auch mehr daraus machen können. Vielleicht gilt das auch für die gesamte Platte.
Anspieltipps: Salus Deceived, Tantalised In This Labyrinth, Ancient Dreams
- Redakteur:
- Mathias Kempf