DEINONYCHUS - Warfare Machines
Mehr über Deinonychus
- Genre:
- Blackened Doom / Death
- Label:
- My Kingdom Music / SPV
- Release:
- 26.10.2007
- Krematorium
- Carpet Bombing
- Manoeuvre East
- NaPolA
- MG-34
- False Flag
- Nerve Agent
- Morphium
Seit mehr als 15 Jahren dümpelt Mastermind Marco Kehren mit DEINONYCHUS bereits durch die Sümpfe des Undergrounds und liefert in regelmäßigen Abständen auch immer wieder in einschlägigen Kreisen positiv aufgenommene Veröffentlichungen ab. Weshalb es immer noch nicht geklappt hat, von dieser Formation auch auf breiterer Basis etwas zu erfahren, liegt wohl ausschließlich an der stilistischen Ausführung der Musik von DEINONYCHUS selbst, denn an der Klasse der Kompositionen kann es auch im Falle von "Warfare Machines" definitiv nicht scheitern.
Cover und Titel lassen martialische Töne erwarten, diese bekommt der geneigte Interessent auch geboten - und zwar in sehr essentieller und geradezu apokalyptischer, vor allem aber in ungemein intensiver Form. Die von der Truppe (oder zumindest dem Label) selbstgewählte Bezeichnung "Apokalyptic Doomish Black Metal" kommt der Sache ziemlich nahe, wobei für meinen Geschmack aber damit dennoch nicht alle Ingredienzien des gesamten Klangbildes von DEINONYCHUS erfasst werden.
Rein stilistisch haben wir es im Falle von "Warfare Machines" wohl am ehesten mit sehr Death-Metal-lastigem Doom der extrem aufwühlenden Version zu tun, wobei das Album aber auch davon lebt (wenn das der richtige Ausdruck dafür sein sollte), dass immer wieder unverhoffte Tempovariationen festzustellen sind, die nicht nur für Abwechslung sorgen, sondern die obendrein auch die teilweise regelrecht depressive Stimmung noch weiter nach unten ziehen.
Ja, genau, die Essenz lautet hier definitiv, dass die Tracks von DEINONYCHUS dann an Bedrohlichkeit ihren Höhepunkt erreichen, wenn ohne Vorwarnung plötzlich der zähe, selbstmörderische Doom in brachial-eruptiver Manier von brutalen Up-Tempo-Passagen durchzogen wird. Weiters trägt auch die immerzu pechschwarze Ausführung der Tracks zur gelungenen, wenn auch alles andere als positiven Atmosphäre dieses Albums bei, das in Summe in erster Linie extrem aufwühlt und zudem unaufhaltsam in Richtung Gehirn kriecht.
Marco persönlich weiß darüber hinaus nicht nur mit seinem sehr gelungenen und brutalen Gitarrenspiel zu beeindrucken, das von derbem Death Metal über hingebungsvoll intoniertem Epic Metal bis hin zu rabiaten Schwarzwurzeltönen ein sehr breites Spektrum an immerzu wuchtigen und bösartigen Klängen zu bieten hat. Der Mastermind kann auch mit seiner abgrundtiefen, nicht minder böswillig und teilweise regelrecht hasserfüllt klingenden Stimme überzeugen.
"Warfare Machines" ist pure Bösartigkeit, dargeboten in musikalisch ungemein intensiver und spieltechnisch beeindruckender Form - und zudem der Beweis, dass Perlen des Undergrounds nicht wirklich massentauglich sind.
Anspieltipps: Krematorium, MG-34, Nerve Agent
- Redakteur:
- Walter Scheurer