DEIQUISITOR - Apotheosis
Mehr über Deiquisitor
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Extremely Rotten Productions / Night Shroud Records
- Release:
- 20.01.2023
- Humanoid
- Striving For Destruction
- Autosarcophagy
- The Eyes Of Worms
- Apophis
- Reflected By The Void
- Deiquisitor
- Atomic Assassins
- Praise The Lord
Die Kunst der Primitivität, die keine absolute Vollendung erfährt.
Morbides Gemörtel und technisches Vermögen, für diese Attribute stand DEIQUISITOR auf allen drei bisher veröffentlichten Releases. Auch auf ihrer neuen Scheibe gehen die Dänen keine Kompromisse ein und orientieren sich weiterhin an der allerersten Welle des finsteren Death Metals, sowohl soundtechnisch als auch im Hinblick auf die extrem verrohte Performance. Das einzige Merkmal, was sich in dieser Tradition aber auch nicht verändern lässt: Die großen Namen des Genres bleiben den Nordeuropäern weiterhin einen Schritt voraus.
Dabei macht die Truppe auf "Apotheosis" im Grunde genommen nichts verkehrt; AUTOPSY und IMMOLATION grüßen mit ihren ersten Gehversuchen, die ersten beiden MORBID ANGEL-Scheiben sind nach wie vor eine klar erkennbare Inspirationsquelle, und selbst die Rumpeleien, die SEPULTURA in den ersten Gehversuchen unternommen hat, scheinen bei DEIQUISITOR immer noch ein Thema zu sein, wenn es um straightes Geballer mit primitivem Beigeschmack geht. Was aber einfach fehlt, sind markante Alleinstellungsmerkmale in den einzelnen Songs. Die neun Kompositionen auf "Apotheosis" bieten bedrohliches Flair und eine verdammt morbid formulierte Attitüde, aber es fehlen einfach markante Augenblicke, die das technisch durchaus anständige Material auf eine neue Stufe heben könnten. Nummern wie 'Reflected By The Void' und das wirklich starke 'Praise The Lord' lassen zwar gerne mal erkennen, dass die vielen Tempowechsel in den Arrangements greifen und auch funktionieren, aber da bei der klaren Old-School-Ausrichtung ein Vergleich mit den Heroen des rohen Death Metals nicht ausbleiben kann, muss man immer wieder konstatieren, dass auf "Apotheosis" zu selten überragende Dinge geschehen. Lediglich die Bandhymne (?) 'Deiquisitor' sorgt hier für einen kurzen Aha-Augenblick, der vor allem mit der stürmischen Offensive zusammenhängt, die von DEIQUISITOR hier geboten wird. Darüber hinaus gibt es viele anständige Passagen, mehr als solides Songwriting und ordentlich Geballer, aber eben kein haftendes Highlight, an das man sich im Nachhinein noch konkreter erinnern wird.
DEIQUISITOR hat mit dem immergleichen Problem zu kämpfen, ohne dabei signifikante Fehler zu machen. Das mag irgendwie unfair klingen, bewegt sich aber nunmal im Rahmen der Tatsachen und führt dazu, dass auch die vierte Scheibe nicht in die Kategorie der diesjährigen Titelanwärter aufsteigen kann. Für Liebhaber rohen Gemörtels sollte das Teil aber dennoch arg interessant sein, denn wie gesagt: Schlecht ist "Apotheosis" genauso wenig wie seine Vorgänger!
Anspieltipps: Deiquisitor, Praise The Lord
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes