DEITHESIS - Equilibrium
Mehr über Deithesis
- Genre:
- Heavy Metal / Doom
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 31.10.2023
- Harbinger
- Unseen
- Beyond Tomorrow
- Equiliibrium
- Virtue
- Once Forsaken
- Sancitiy
- Beckon Tragedy
Gute Ansätze, aber deutlich zu schleppende Umsetzung ...
Irland ist nicht nur das Heimatland von tollen Folk-Melodien und tollem Whiskey, auch in Sachen Metal hat die grüne Insel durchaus ein Wörtchen mitzureden. Der neueste Eintrag der dortigen Szene hört dabei auf den Namen DEITHESIS und wurde im Jahr 2020 von Allan Clarke am Gesang, Darren Duffy (alle Saiteninstrumente) und Mickey McConnon (Schlagzeug) gegeründet. Inzwischen wird das ursprünglich als Studio-Projekte geplante Unterfangen von John Rankin (Gitarre) und Hugh Sweeney (Bass) ergänzt, sodass auch Live-Auftritte zukünftig möglich wären. Erst einmal gibt es dieser Tage mit "Equilibrium" aber den Einstand auf Platte, der uns in acht Songs den Sound von DEITHESIS nahebringen will.
Doch wie klingt die Band eigentlich? Nun, das übrigens sehr schöne Coverartwork in schwarz-weißer Kupferstich-Optik und auch das verschnörkelte Bandlogo lassen mich sofort an Death Metal denken, wobei das atmosphärische und primär von den Gitarrenleads getragene Intro 'Harbinger diese Theorie zu untermauern scheint. Zumindest bis der erste vollwertige Track 'Unseen' in noch klassischere Gefilde abbiegt. Angeführt von schweren Riffs wildern die Iren nämlich primär im klassischen Heavy Metal der Siebziger und frühen Achtziger, wobei die Riff-Ursuppe mit ein paar Thrash-Anleihen und einer gehörigen Portion doomiger Schwere garniert wird. Ein paar vereinzelte DIAMOND HEAD-Leads runden schließich einen musikalischen Cocktail ab, der zwar so einfallsreich ist, wie das Paar Socken von Mutti zu Weihnachten, gleichzeitig aber natürlich eine große Fangemeinde ansprechen sollte und durchaus Erfolgspotential verspricht.
Selbiges wäre aber wohl nur vorhanden, wenn auch das Songwriting passen würde. Doch genau hier offenbart der Fünfer leider die größten Schwächen auf seinem Erstling. Klar, die Iren wollen unbedingt die doomige Schwere von Acts wie BLACK SABBATH transportieren, doch leider rutschen die etwas stählern im Mid-Tempo agierenden Nummern viel zu oft in die Langeweile ab. 'Beyond Tomorrow' ist hier ein gutes Beispiel, denn das nur von den Gitarren und ein wenig Gesang getragene Intro ist mit beinahe einer Minute viel zu lang ausgefallen. Und ja, auch der restliche Track bleibt erneut irgendwie mit angezogener Handbremse auf dem Weg zu einem wirklich guten Heavy-Metal-Track liegen. Allans Gesangsleistung, die leider etwas eindimensional und manchmal auch etwas wackelig daherkommt, hilft letztendlich auch nicht dabei, die Nummer über den Durchschnitt zu erheben. Oben drauf gibt es auch für einige holprige Übergänge an der Instrumental-Front ein paar Abzüge in der B-Note, die umso ärgerlich sind, weil DEITHESIS durchaus Potential hat. Kein anderer Track zeigt das so deutlich wie 'Virtue'. Endlich geht es hier mal mit etwas weniger angezogenem Tempo nach vorne und auch gesanglich bleiben die durchaus interessanten Melodien direkt hängen.
Der Track bleibt allerdings leider einer der wenigen richtig starken Ausreißer auf einem Album, das ansonsten nicht nur in Sachen Tempo im Mittelfeld steckt, sondern auch kompositorisch selten über den Durchschnitt hinauskommt und schlussendlich auch noch bei der handwerklichen Umsetzung ein paar Dellen auszubessern hat. So stehen am Ende unter dem Strich sechs Zähler und die Hoffnung, dass die Band die guten Ansätze in Zukunft etwas kompakter, zwingender und abwechslungsreicher an den Mann oder die Frau bringen kann.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs