DELAIN - Interlude
Mehr über Delain
- Genre:
- Dark / Gothic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 03.05.2013
- Breathe on Me
- Collars and Suits
- Are You Done With Me
- Such a Shame
- Cordell
- Smalltown Boy
- We Are The Others
- Mother Machine
- Get The Devil out of Me
- Milk and Honey
Zwischennahrung bis zum neuen Album
Es wäre schon wunderlich, wenn die niederländische Gothic-Band DELAIN binnen 12 Monate ein weiteres monumentales Album rausbringen würde, aber dem ist ja zum Glück nicht so. Nach jahrerlanger Treue zu Roadrunner Records gehen Martijn und Co. zu der österreichischen Konkurrenz von Napalm Records und veröffentlichen jetzt ihre EP "Interlude".
Aus der Tracklist geht schon zu Beginn hervor, das wir mit zwei neuen Nummer, einigen Covers und diversen Liveaufnahmen zu rechnen haben. Da wir hier kein Intro haben, startet der Song 'Breath On Me' ganz langsam los, in dem Sängerin Charlotte schon mantraähnlich den Titel immer wieder ins Ohr haucht. Ohne Orchester und Minimalnutzung des Keyboards geht es gemächlich durch die Strophen, bis zum Refrain, wo die Müdigkeit langsam abgeschüttelt wird und man stimmlich und auch instrumental etwas an Kraft gewinnt. Das Solo ist recht einfach gehalten und passt sich der verträumten Stimmung ein. Etwas vertrauter klingt 'Collar And Suits', ein typischer Song aus der Zauberschmiede von DELAIN. Hier ertönt schon in den ersten Sekunden die scherzlichst vermisste Streichermusik, vereint mit rockigen Gitarren und einem prägnanten Refrain.
Damit haben wir auch schon das neue Material abgehandelt und widmen uns nun dem Rest. Als nächstes steht 'Are You Done With Me' auf der Liste, welches hier in einer neuen Version aufgenommen wurde. An und für sich gehört die Nummer schon allgemein in die sehr, wirklich sehr seichten Gewässern und nun könnte es in jedem Radio gespielt werden. Defintiv ein Genrebrecher und alles andere als Metal.
Schwierig wird es bei der Bewertung von Coverversionen, weil das einfach ein Streitthema ist, denn dem einen gefällts oder eben nicht. Reicht eine eins-zu-eins Übernahme oder muss es von Grund auf verändert werden? Da man sich hierbei auch noch an bekannten Popsongs, wie 'Such A Shame' von TALK TALK oder 'Cordell' von CRANBERRIES bedient, muss man sagen sie klingen nicht schlecht, wenn man vollkommen ausblendet, dass es sich hier um eine Gothic/Symphonic-Metal-Band handelt. Man versucht den Stücken seinen persönlichen Stempel aufzudrücken, doch das gelingt leider nur halb.
Für den Titeltrack ihres letzten Albums "We Are The Others" wurde hier ein schönes Arrangement komponiert, dass dem Ganzen nun einen sehr melancholischen Touch verleiht und die traurige Geschichte dahinter eigentlich mehr würdigt, als in der Originalversion. Die letzten Songs stammen von ihrem Gig vom "Metal Female Voice"-Festival und die Band scheint einen guten Tag gehabt zu haben. Keine schiefen Töne, kein falsches Riff, rundherum saubere Arbeit.
Die EP "Interlude" bietet gerade für ältere Fans einen kleinen Appetithappen auf das nächste Album, während Anfänger einen guten Rundumschlag erhalten, aber auch das allgemeine Publikum außerhalb des Metals wird hier bedient. Somit schaffen es die Holländer eine möglichste große Zielgruppe zu erreichen und es bleibt abzuwarten, in welche Richtung sich die Gruppe weiter entwickelt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Hang Mai Le