DELAWARE - Lost In The Beauty Of Innocence
Mehr über Delaware
- Genre:
- Indie Rock
- Label:
- Strange Ways/Indigo
- Release:
- 10.02.2006
- The Fourteenth
- CS
- A Butterfly Kiss
- Let Them Go
- Loss
- Evolve
- To The Unsung
- For What Reason
- Wish For
- Unfold
- You
- With Fear And Anticipation
Das Debütalbum dieser norwegischen Formation ist damals aufgrund fehlender Promotion hierzulande vollkommen untergegangen. "...And Everything Reminds Me" landete zwar beim Major Sony/BMG, konnte sich aber damals nicht so recht behaupten. Drei Jahre später wagen DELAWARE nun einen neuen Versuch, mit dem sie definitiv in der Lage sein sollten sich von diesem ersten Rückschlag zu rehabilitieren. "Lost In The Beauty Of Innocence" ist nämlich auf dem besten Wege dahin, ein zukünftiger Klassiker im Indie-Rock-Sektor zu werden und selbst Bands wie COLDPLAY und PLACEBO blass aussehen zu lassen. Im Grunde genommen ist die Musik auf dem neuen Album nämlich ein sehr feinfühliger Querschnitt aus diesen beiden Gruppen, wobei die Norweger in Sachen Emotionen sogar noch mehr zu bieten haben als diese Superstarkapellen.
Die melancholische Grundstimmung auf "Lost In The Beauty Of Innocence" ist schlichtweg ergreifend. bereits im melodischen Opener 'The Fourteenth' zelebrieren DELAWARE den Schwermut, bleiben dabei aber trotzdem ziemlich relaxt und bewahren sich und ihre Musik vor einer allzu traurigen Atmosphäre. Und diese Eigenschaft wird im Laufe des Albums von Stück zu Stück verfeinert, wobei die einzelnen Songs mit zunehmender Spielzeit eine mehr und mehr epische Ausstrahlung bekommen. So verschmelzen in Stücken wie 'Let Them Go' und 'To The Unsung' die zarten Melodien mit dem feinfühligen, zurückhaltenden Gesang zu einer sehr intensiven Einheit, der man sich gar nicht mehr entziehen kann. Gerade die Parallelen zu COLDPLAY treten dabei immer wieder in den Vordergrund, sollen aber in dieser Rezension auch deutlich machen, wie erhaben die Musik auf diesem Album auch tatsächlich ist. Des Weiteren greifen DELAWARE in einigen Songs auf die Unterstützung eines Streicherensembles zurück, dessen Einsatz kontrastierend zur düsteren Stimmung solcher Songs wie 'CS' und 'You' wieder Farbe ins Geschehen bringt.
Von rockigen Gitarren halten sich die Norweger indes komplett fern; es wird Spannung aufgebaut, süßliche Melodien eingeflochten, fast schon hymnentaugliche Refrains eingespielt, und dennoch bleiben die Gitarren auf "Lost In The Beauty Of Innocence" dem Titel entsprechend unschuldig im Hintergrund. Stücke wie das fast schon Brit-Pop-taugliche 'Loss', das dramatische 'Unfold' und das zwischenzeitlich an HIM erinnernde 'Let Them Go' machen zwar ab und zu Andeutungen, halten aber dennoch am sehr zurückhaltenden musikalischen Rahmen fest. An Dynamik mangelt es der Scheibe deswegen aber noch lange nicht; "Lost In The Beauty Of Innocence" ist ein ständiges emotionales Auf und Ab mit einer wirklich ergreifenden Ausstrahlung. Mich lässt die Platte nun seit fast zwei Monaten nicht mehr los; hat man sich einmal mit diesem musikalischen Kleinod infiziert, nimmt es einen in Besitz und hypnotisiert förmlich.
Hinreißend, bewegend, brillant - man kann sich die schönsten Superlative aussuchen, sie treffen alle auf das Zweitwerk der Norweger zu. Diese Band hat ganz große Klasse und sollte dringend von euch angetestet werden!
Anspieltipps: Alles!
- Redakteur:
- Björn Backes