DELIRIOUS - Designed By Violence
Mehr über Delirious
- Genre:
- Melodic Thrash Metal
- Label:
- B.Mind
- Release:
- 24.09.2001
- Forgotten Guilt
- Psychotic Disarray
- Death Voice
- Pale Existence
- No One
- Death Scout
- Where The Song Has No Name
- Contra State
- Quima De Araquivo
- Last Words
Das erste, was ich auf dieser Scheibe zu hören bekomme, ist ein atmosphärisches und getragenes Intro. Und dann, um es mal kurz und knackig auf einen Nenner zu bringen: einfallsreichen melodischen Thrash Metal. Sänger Markus Bednarek stellt dabei so was wie das I-Tüpfelchen dar, da sein variabler Gesang, der mal aggressiv und mal melodisch daher kommt, die ohnehin schon guten Songs nochmal ordentlich nachwürzt.
Auch wenn die Gruppe der Bezeichnung "Thrash Metal" schon alle Ehre macht (härtemäßig gesehen), fällt mir besonders positiv auf, dass es sich bei "Designed By Violence" nicht bloß um biedere Hau-drauf-Mucke handelt, sondern dass intelligent und gekonnt zu Werke gegangen wird. Das Album präsentiert sich als harmonisches Ganzes, und doch entwickelt der eine oder andere Song immer wieder eine gewisse Eigendynamik, was sehr lobenswert ist. "No One" ist so ein Highlight der Platte, auf der man eigentlich keinen bestimmten Song hervorheben kann (ich weiß, das ich genau das gerade getan habe), weil eben keiner schwach ist und alle ihre Berechtigung haben. Gut gefallen mir auch die ab und an eingelegten ruhigeren Akkustik-Solos, die die Sache merklich auflockern. Als Beispiel sei hier mal der Song "Where The Song Has No Name" genannt (allerdings ein reines, kurzes Instrumental). Abwechslungsreich und unterhaltsam ist das Material durchweg, eine gute Gesamtleistung muss man der Band auf jeden Fall attestieren. Okay, die "Last Words" sind ein bisschen überflüssig. Ich habe es lieber, wenn eine Platte mit einem kraftvollen Riff oder einer einprägsamen Melodie endet, anstatt mit Gelaber und nervigem Gefiepe, aber das sind nur Randnotizen. Denn im Großen und Ganzen ist das ein sehr annehmbares Melodic-Thrash-Scheibchen geworden, das sich wohl nicht das letzte Mal in meinem Player gedreht haben dürfte.
Das hat einfach Hand und Fuß und nicht umsonst dürfen DELIRIOUS schon auf erfolgreiche Auftritte mit TESTAMENT und OVERKILL zurückblicken. Wenn diese Band ihr Potenzial weiter ausschöpft, wird wohl auch der letzte versoffene Thrash-Schädel früher oder später über die Truppe stolpern. DELIRIOUS sind definitiv auf dem richtigen Weg.
Anspieltipps: Forgotten Guilt, Psychotic Disarray, No One
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer