DELIVER THE GALAXY - Bury Your Gods
Mehr über Deliver The Galaxy
- Genre:
- Metalcore / Modern Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Massacre Recods
- Release:
- 30.08.2024
- Ancient Alien
- Bury Your Gods
- Insetopia
- Unsterblich
- Get Down
- Dead Planet
- Live.Die.Repeat
- Shadows
- Path Of Existence
- Deathlight
- Serpent's Lament
- In Retrospect
- PE3
Moderner und grooviger, aber auch besser?
Die Melodic-Deather DELIVER THE GALAXY sind in der deutschen Szene schon lange keine Unbekannten mehr, was nicht nur an der inzwischen gewonnen Unterstützung durch Massacre Records liegt, sondern auch schlicht daran, dass die Truppe aus Sachsen-Anhalt mit "Project Earth" und "The Journey" in der bisherigen Bandgeschichte bereits zwei starke Langspieler veröffentlicht hat. Das letztgenannte Album konnte mir dabei vor vier Jahren sogar satte acht Zähler und eine Empfehlung für Fans von SOILWORK entlocken, weshalb ich natürlich nun auch mit Spannung auf den dritten Langspieler "Bury Your Gods" blicke, der uns dreizehn frische Kompositionen serviert.
Die vier Sonnenumrundungen scheint der Vierer dabei gut genutzt zu haben, knüpft der erste vollwertige Track 'Bury Your Gods' (zuvor gibt es mit 'Ancient Alien' eine stimmungsvolles Intro zu hören) doch nahtlos dort an, wo "The Journey" 2020 aufgehört hatte. Soll heißen, dass der Kern der musikalischen Darbietung hörbar von SOILWORK und den IN FLAMES-Werken der frühen 2000er geprägt wurde, gleichzeitig aber auch durchaus ein paar moderne Versatzstücke und Metalcore-Anleihen zur Anwendung kommen. Gerade die Growls von Matthias Mente, der übrigens zusätzlich zum Job am Mikrofon auch noch die Gitarre beackert, schlagen dabei die Brücke hin zu Kollegen wie KILLSWITCH ENGAGE und vermitteln den Metalcore-Vibe noch als prägendste Komponente des Bandsounds. Gepaart mit ganz tollen Leads und einem Händchen für einprägsame Gesangslinien, was gerade im Falle von Growls alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist, funktioniert dieser Stilmix aber hervorragend, weshalb der eben erwähnte Titeltrack und auch das folgende 'Insetopia' sich sofort als Höhepunkte und glasklare Anspieltipps aufdrängen.
Danach gerät das Quartett aber irgendwie etwas aus der musikalischen Ballance, denn angefangen beim deutschsprachigen 'Unsterblich', dessen Text mir oftmals etwas zu plakativ ausfällt, verschwinden die Göteborg-Anleihen zusehends aus dem Bandsound und müssen immer mehr einem auf Groove ausgerichteten Modern Metal Platz machen, der für meine Ohren die Stärken der Band nicht ins beste Licht rückt. Gerade 'Get Down' und 'Live.Die.Repeat' sind mir dabei deutlich zu breitwandige Anschläge auf die Hörmuscheln, die vor lauter Brutalität die Eingängigkeit aus den Augen velieren, während 'Shadows' in die komplett entgegengesetzte Richtung geht und fast als poppige Ballade aus den Boxen plätschert, ohne bei mir wirklichen Eindruck zu hinterlassen. Gut, dass die Jungs danach aber auch wieder die Kurve bekommen und ihre poppigen Momente wieder deutlich gekonnter mit der harten und eingängigen Seite ihres Sounds verheiraten, wobei mir insbesondere 'Deathlight' (hier trifft SOILWORK auf PARKWAY DRIVE) und 'In Retrospect' als späte Höhepunkte im Gedächtnis bleiben und noch einmal eindrucksvoll unter Beweis stellen, wie viel Potential in DELIVERY THE GALAXY schlummert.
Unter dem Strich ist meine Begeisterung dennoch nicht ganz so groß, wie vielleicht eingangs erhofft, denn "Bury Your Gods" versucht zwar musikalisch neue Wege zu gehen, vergaloppiert sich dabei aber zumindest für mich ein wenig zu sehr in Gefilde, in denen die Truppe aus Sachsen-Anhalt nicht das Beste aus sich selbst herausholt. Dank der dennoch vorhandenen Höhepunkte reicht es aber locker für acht Zähler, womit das gute Niveau des Vorgängers gehalten wird. Freunde und Freundinnen von modernem Metalcore und Melodic Death Metal können also entsprechend einmal ein Ohr risikieren, denn in Zukunft könnte sich der Vierer als fixe Größe auf hiesigen Festivals etablieren.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs