DELIVER THE GALAXY - Project Earth
Mehr über Deliver The Galaxy
- Genre:
- Melodic Death Metal/Sci-Fi
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Self Release
- Release:
- 23.09.2014
- Project Earth
- Rearrange
- I Am
- Last Breath
- Unknown Faith
- Convicted
- Interrupdead
- Surrounded
- End of Beginning
- Outro
Next Generation
Bei einer Backgroundstory zwischen Warhammer 40K, Superman, Firefly und Defenders Of The Earth fühle ich mich von Anfang an gut aufgehoben. Der erste Gedanke: Wann bitte kommt der Film zum Album? Da es hier aber vordergründig um die musikalische Bewertung gehen soll, werde ich mich nun bemühen, nicht mehr vom Thema abzuschweifen. Also: Vier junge Männer aus dem wunderschönen Harz machen sich daran, in für sie neue, musikalische Welten vorzustoßen. Mit der schönen Umschreibung im eigens verfassten Promotext werde ich mit "Melodic Death Metal und Sci Fi" angelockt.Da ich durchaus manchmal in diesen Gefilden unterwegs bin, freue ich mich auf neue Inspiration.
Das erste Lied, 'Project Earth', fängt ganz langsam und besinnlich an. Melodisch werde ich auf das was da kommt vorbereitet. Ein bisschen erinnert mich der Anfang an IRON MAIDENs 'Starblind'. Die Gitarre ist sehr clean gespielt und auch gut aufgenommen. Nicht immer selbstverständlich für ein erstes Album. Das melodische und ruhige Thema erinnert an zahlreiche nordisch angehauchte Metalbands, die es genauso vortrefflich wie DELIVER THE GALAXY schaffen, ein Gefühl von Melancholie, Fernweh und Wehmut auszulösen. Bei dem Konzept der unendlichen Weiten des Alls eine nur zu gut verständliche Konnotation. Die Stimme ist tief, volltönig und kraftvoll und braucht sich hinter AMON AMARTH nicht zu verstecken. In 'Rearrange' wird es etwas schneller und die Gitarrenriffs werden düsterer, das Ganze wird aggresiver, aber ohne Bilder von Gewalt hervorzurufen, und das Ensemble nimmt sich hinter den Saiteninstrumenten zurück, welche man durchaus mit der Kraft mancher SATYRICON Lieder messen kann.
Solide, ohne zu sehr in ein Extrem zu entschwinden, bleibt DELIVER THE GALAXY auf dem Pfad der Tugend und liefert eine sehr gute Kombination aus den besten Zutaten des Melodic Death Metal ab. In 'Interrupdead' wird es generell wieder ruhiger, die Melodie tragender und von Gegrowle unterstützt zeigt der Gitarrist, dass er sein Instrument auch technisch auf einem hohen Niveau beherrscht. Ebenso wie in 'Surrounded' wird es etwas Core - lastiger und klingt generell moderner als die ersten Tracks. Dann folgt mit 'End Of Beginning' fast eine klassische Death-Metal-Ballade, in welcher der Drummer nun durch sein punktgenaues und abgestimmtes Spiel zeigen kann, dass er sehr gut weiß, was er da tut. Entgegen der landläufigen Meinung, schnell Schlagzeug zu spielen sei schwerer, hört man erst in den langsamen Parts eines Liedes, ob der Trommler sein Instrument beherrscht oder nur knüppeln kann. Meine Meinung: Test bestanden, Herr Ludi.
Alles in allem kann man sich über dieses Werk freuen. Es besticht mit schönen Einfällen, die nie ins Extreme abdriften und einer sehr gut eingespielten Band. Für die Zukunft würde ich mir aber noch ein paar Ohrwürmer mehr wünschen, Passagen, die die Lieder besser voneinander unterscheidbar machen. Auch wenn das Album stark startet und mit dem Titelsong definitiv ein Stück für einen persönlichen 'All time favourite 100 Songs' - Sampler ist, sind sich gerade die Lieder in der hinteren Hälfte leider manchmal sehr ähnlich. Aber ich bin zuversichtlich, dass dies mit der Zeit noch besser wird und spätestens die Musik zur Verfilmung des Albums mich aus dem Kinosessel haut.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Yvonne Heines