DELIVERANCE (FR) - Chrst
Mehr über Deliverance (FR)
- Genre:
- Sludge / Black Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Dooweet
- Release:
- 26.05.2017
- Hung By The Heavens With Black
- Out Of The Saddening Blank
- The Discrucified
- A Bone Shall Not Be Broken
- I Say: Chrst!
- Across Gehenna
Die neuen Könige des Sludge!
Die Musiker von DELIVERANCE waren gut beraten, sich ihre neue Platte von Magnus Lindbergh abmischen zu lassen; der CULT OF LUNA-Hausproduzent hat den Franzosen nämlich eine Produktion eingeschenkt, mit der sie der gesamten Sludge-Prominenz gerne auch mit einer gewissen Überheblichkeit zuprosten können. Denn es gibt kaum eine Platte, die gleichzeitig so dreckig, gemein und fett klingt wie "Chrst", die erste Full-Length des westeuropäischen Acts.
Doch was wäre eine starke Produktion ohne die inhaltlichen Reizpunkte, von denen DELIVERANCE sechs an der Zahl konstruiert hat, die allesamt im Grenzbereich zum Black Metal angreifen und gerne auch mal mit post-metallischen Nuancen um die Ecke schauen? Das Material gleicht einem monumentalen Soundtrack zu einem absolut apokalyptischen Szenario, das mit all seinen dämonischen Spielereien immer größere Angst einflößt und bis zum letzten Ton fortwährend prickelnder unter die Haut geht. CULT OF LUNA und NEUROSIS sind einezlne Combos, die man gerne als Vergleich hinstellen darf, wenn es um die Kunst des Riffings geht, wohingegen ROSETTA und OLD MAN GLOOM als Referenz für die sphärischen Passagen dienen, die bei DELIVERANCE bis hin in die garstigsten Hinterhöfe der Doom-Szene reichen.
"Chrst" ist musikalisch ein Manifest, gewaltig in seiner Inszenierung, herausragend im Hinblick auf das Songwriting und massiv in seiner nachhaltigen Tiefenwirkung. Selbst dann, wenn das Album seinen intensivsten Punkt erreicht zu haben scheint, sind die Franzosen immer noch darauf bedacht, mit schwarzmetallischer Kälte und niederträchtigen Riffwänden weitere Akzente zu setzen - was ihnen erstaunlicherweise auch immer noch gelingt. Wenn der letzte Akkord verstreicht und die bedrückte Stimmung selbst im Nachhall noch eine gefühlte Ewigkeit erhalten bleibt, wird erst klar, was diese Band hier erschaffen hat, nämlich das Jahreshighlight in einem an Höhepunkten nicht gerade armen Sektor, in dem DELIVEERANCE fortan von ganz oben grüßt. Was für ein grandioses Album!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes