DELPHIAN - Unravel
Mehr über Delphian
- Genre:
- Progressive Metal
- Release:
- 20.04.2007
- Starting To Unravel
- Creation
- Sleepless Lullaby
- Focus On Acid
- Black & Blue
- Hidden
- Undone
- Air
Die junge Band um Gitarrist Coert Bouten und Trommler Roel van Helden (SUN CAGED) hat bereits mit ihrem Debüt "Oracle" versucht, sich als bekannte holländische Progressive-Metal-Truppe zu etablieren. Schon von Anfang stach eine Sache total aus dem Material anderer Bands heraus: Die Stimme von Sängerin Aniek Janssen. Die Stimme, die stark an die Mitholländerin Floor Jansen (AFTER FOREVER) erinnert, half bereits beim Debüt, die Band aus dem Einerlei der progressiven Metalbands abzuheben. Doch klappt es beim zweiten Anlauf, auch ohne diese Überraschung zu überzeugen?
Was den progressiven Part betrifft, so gibt es nichts wirklich Überraschendes. Geboten werden hart bratende Gitarren in der Art von DREAM THEATERs "Train Of Thought". Auch sonst ist das New Yorker Quintett omnipräsent, egal ob bei den ruhigen Parts oder den hart nach vorne gehenden Abschnitten. Das Aushängeschild der Band bleibt aber weiterhin die Stimme von Frau Janssen (man beachte die zwei s). In der Tradition vieler female-fronted Metalbands singt sie sich angenehm und talentiert durch die Stücke und bildet einen guten Counterpart zu den harten Gitarren. Allerdings gibt es auch was zu meckern, denn zuweilen kommt in den Songs doch so etwas wie Monotonie auf, der Refrain wird zu häufig geträllert, die Gesangslinien bleiben relativ gleich und auch die Gitarren bleiben in ihren verzerrten Spuren. Um dagegen vorzugehen, lassen sich die Musiker von DELPHIAN zuweilen exotische Instrumente einfallen, so etwa überrascht in 'Focus On Acid' die Panflöte ein ums andere Mal.
Wie viele Alben braucht auch "Unravel" mehrere Durchläufe und ein bisschen Nervenstärke, bis man sich mit den Kompositionen angefreundet hat und seine persönlichen Lieblinge gefunden hat. Wer nicht so viel Zeit für die Suche hat, sollte gleich mit dem Duett 'Air' beginnen, einem schönen Zehnminüter, der unter die Haut geht. Ich muss ehrlich gestehen, dass mir das Album anfangs etwas monoton vorkam. Es dauerte, bis sich die Stärken dann endlich doch zeigten.
Anspieltipps: Focus On Acid, Air, Black & Blue
- Redakteur:
- Lars Strutz