DELVING - All Paths Diverge
Mehr über Delving
- Genre:
- Progressive Rock / Instrumental
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 23.08.2024
- Sentinel
- Omnipresence
- Chain Of Mind
- New Meridian
- Zodiak
- The Ascetic
- Vanish With Grace
Spacige Instrumental-Gourmetware.
In der Regel ist Nicholas DiSalvo bei den Krautrock-Spezialisten von ELDER als Frontmann tätig und als solcher auch in der Szene respektiert. Trotzdem scheint ihm sein vornehmliches Engagement als Sänger nicht ausreichend, weshalb er bereits vor einiger Zeit sein Soloprojekt DELVING gegründet hat, bei dem der mittlerweile in Berlin ansässige Musiker sich auch als rein instrumental agierender Songwriter seine Sporen verdient und mit dem Release des schräg betitelten Debüts "Hirschbrunnen" auch schon ein erstes Ausrufezeichen setzen konnte. Mit "All Paths Diverge" geht es drei Jahre später in die nächste Runde, und die gestaltet sich in ihren sieben Episoden definitiv noch aufregender und zugleich eindringlicher.
DiSalvo adaptiert in den neuen Kompositionen mehrheitlich Einflüsse aus dem verträumten Space Rock der 70s, bringt aber auch zeitaktuelle Elemente in die Produktion ein und kreiert schlussendlich einen dauerhaft aufregenden Soundtrack, der jeder modernen Science-Fiction-Saga ebenso gerecht werden könnte wie den epischen Klassikern vor fünf Dekaden. Speziell im grandiosen 'The Ascetic' schafft DiSalvo zeitloses, gleichsam melancholisches und verträumtes Entertainment, generiert immer wieder neue Spannungsbögen und setzt sich hier ein kleines Denkmal - schlicht und ergreifend, weil die Schönheit der Melodien und dieses aufregende Momentum, das den ganzen Song begleitet, in einem absolut perfekten Zusammenspiel stehen.
Doch einzelne Songs mag man hier überhaupt nicht herauspicken, weil jede Nummer auf ihre ganz individuelle Art sehr originell gestaltet wird und mit diesem spacigen Rahmen auch zeitlos Fahrt aufnimmt. 'New Meridian' mit seinen wunderbaren Harmonien, der Opener 'Sentinel' mit seinen eindringlich-hypnotischen Soundscapes und zuletzt 'Vanish With Grace' als direkter Anknüpfungspunkt an das bereits genannte 'The Ascetic' sind echte Genusserlebnisse auf allerhöchstem Niveau und schlagende Argumente, sich umgehend mit "All Paths Diverge" auseinanderzusetzen. Mit seinem zweiten Soloalbum hat Nick DiSalvo auf jeden Fall ein sehr deutliches Ausrufezeichen setzen können und sich vor allem noch einmal heftigst gesteigert. Instrumentale Feinkost - das darf man hier erwarten!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes