DEMENTIA - Beyond The Pale
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2011
Mehr über Dementia
- Genre:
- Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Mdd (Alive)
- Release:
- 25.02.2011
- The Stream
- Reveries In Abhorrence
- To Decay
- Your Antecedence
- Symmetrical Life Criticism
- A Bunch Of Laments
- The Scorn In Me
- Affliction Curse
Eigenständiger Progressive Death Metal mit einer Vielzahl anderer Stile zu einem ansprechenden Ganzen verschmolzen.
DEMENTIA aus dem baden-württembergischen Rottweil können auf eine lange musikalische Laufbahn zurückblicken. Gegründet wurde die progressive Death-Metal-Band bereits im Jahr 1989. Nach insgesamt drei Studioalben, die DEMENTIA jeweils in Eigenregie herausbrachten, wurde die Band vor kurzem von MDD Records unter Vertrag genommen.
Nach einem Intro legen DEMENTIA mit 'Reveries Of Abhorrence' gleich stürmisch los. Knackiger und zur gleichen Zeit melodischer Death Metal mit aggressivem Riffing und einer starken Lead-Gitarrenarbeit bietet der Opener, der nicht zuletzt dank der eingeflochtenen cleanen Vocals von Gitarrist Jörg Rupp gut im Ohr hängen bleibt. Man hört dem Sound von DEMENTIA sofort an, dass hier langjährig aktive Musiker am Werke sind. Wiederum sahnige Gitarrensoli verzieren auch das nachfolgende platzierte 'To Decay'. Sie könnten durchaus auch von einem Stück aus dem klassischen Bereich des Heavy Metal stammen. Die Growls von Stephan Nowotny sowie die Blastbeats hingegen markieren das Death-Metal-Element dieses hörenswerten Stücks.
Beim neuneinhalbminütigen 'A Bunch Of Laments' mischt sich sogar ein deutliches 1970er-Feeling in den Sound der Band. Der Anfangsteil erinnert mich jedenfalls ein wenig an HAWKWIND. Zu einem groovend langsamen Spieltempo ertönen Growls und harmonische Gitarrenmelodien. Im Mittelteil regiert zurückhaltender Seventies-Progressive, der sehr sauber gespielt wird, bevor das Stück wieder an Dynamik zulegt. Insgesamt betrachtet eine ungewöhliche, aber mutige Nummer, die illustriert, dass der musikalische Kosmos von DEMENTIA eine beachtliche Weite besitzt.
Geschlossen wird "Beyond The Pale" durch einen weiteren ausladenden Titel, der über elf Minuten lang ist. 'Affliction Course' besitzt keinen größeren 70er-Einschlag, kann dafür aber nichtdestoweniger mit verspielt-melodischen Gitarrenmelodien aufwarten, die in den letzten vier Minuten durchaus Ohrwurm-Qualitäten entfalten.
Musikfans ohne Scheuklappen werden sicherlich ihre Freude mit dieser abwechslungsreichen Veröffentlichung haben. DEMENTIA vereinen in ihrer Musik eine beachtliche Anzahl unterschiedlicher Subgenres wie Death Metal, Heavy Metal, Progressive oder 70er-Hardrock. Und diese kunterbunte Mischung funktioniert überwiegend gut!
Unter dem Strich vergebe ich sieben Punkte mit deutlicher Tendenz zu siebeneinhalb Zählern für ein spielerisch sehr ansprechend inszeniertes Werk, das zwar nicht durchgehend zündet, aber mit 'To Decay', 'Reveries Of Abhorrence' und dem ungewöhnlichen 'A Bunch Of Laments' drei sehr gute beziehungsweise gute Stücke bietet. Die Produktion der Scheibe hätte zwar mehr Druck vertragen können, aber im Endeffekt steht natürlich die Musik im Vordergrund. Und die ist überaus eigenständig und hörenswert, so dass man über produktionstechnische Schwächen hinwegsehen kann. Testet DEMENTIA doch einmal an!
Anspieltipps: To Decay, Reveries Of Abhorrence, A Bunch Of Laments
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Martin Loga