DEMIRICOUS - One
Mehr über Demiricous
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Metal Blade / SPV
- Release:
- 27.01.2006
- Repentagram
- Withdrawal Divine
- Vagrant Idol
- Beyond Obscene
- Perfection And The Infection
- Heathen Up (Out For Blood)
- Cheat The Leader
- Matador
- To Serve Is To Destroy
- Ironsides
- I Am Weapon
- Hellraisers
Es ist schon eine reife Leistung, wenn eine eher junge Gruppe es schafft, bereits nach ihrem zweiten Demo einen Vertrag bei einer der branchenführenden Plattenfirmen angeboten zu bekommen. Dies ist umso beachtlicher, wenn die Musiker keinem hippen Trend hinterherhecheln, sondern sich eher der alten Schule verbunden fühlen. Im Falle von DEMIRICOUS ist dies die Schule des traditionellen Thrash Metals, die nun in Form des vorliegenden Debüts als Gesellenstück umgesetzt wird.
Das gelingt der Band mit "One" auch auf durchaus beachtliche Weise: Schon beim sehr druckvollen Einstieg 'Repentagram' kreist der Thrash-Hammer unbarmherzig. Die zeitgemäße und intensive Produktion aus den Planet-Z-Studios tut ein Übriges, so dass dem Hörer bei "One" ein extrem aggressiver, dabei aber auch recht dreckiger Sound entgegenweht, der die Band zu keiner Zeit in die Metalcore-Ecke drückt und auch Death-Metal-Elemente sehr weit in den Hintergrund schiebt. Es ist im Prinzip also purer Thrash Metal, den die Jungs aus Indianapolis hier zocken. Die scharfen Riffs, die schrägen Soli und Chris Cruz' hackendes Schlagzeug gehen kompromisslos nach vorne los und machen keine Gefangenen, was etwa 'Withdrawal Divine' und 'Cheat The Leader' schön unterstreichen. Schimmern die Death-Metal-Roots durch, dann kommen manche extremen Prügeleien wie etwa bei 'Vagrant Idol' phasenweise fast ein wenig konturlos rüber, doch sobald das Riff an sich wieder in den Vordergrund rückt, finden wir uns in einem direkten, geradlinigen Song wieder, dessen Solo wahrlich nicht von schlechten Eltern ist. Am besten gefallen mir DEMIRICOUS, wenn sie schnell aber nachvollziehbar nach vorne preschen, wie das zum Beispiel bei 'Beyond Obscene' hervorragend gelingt. Sicher kann man sagen, dass hier und da ein wenig King & Hannemann durchschimmern, gerade bei den Leadgitarren von Ben Parrish und Scott Wilson. Doch man täte der Band sicher Unrecht, sie darauf zu reduzieren. Dazu kommt ihr Stil zu authentisch rüber. Sie ziehen ihr Ding glaubhaft durch und treten ordentlich aufs Gas, ohne dabei den Groove und das Midtempo zu vernachlässigen, die so wichtig dafür sind, den Stücken Gefühl einzuhauchen. So ist etwa Nate Olps Bassspiel auf 'Perfection And The Infection' richtig schön griffig. Sein Gesang ist sehr derbe und nicht unbedingt facettenreich, aber er passt mit seiner Aggressivität sehr gut zur Musik.
Sei es, wie es wolle, DEMIRICOUS sind nicht unbedingt eine Ausgeburt an Eigenständigkeit und Abwechslungsreichtum, aber sie ziehen ihre Sache aufrichtig und mit ehrlicher Hingabe durch und schaffen es dabei, sich weder dem Trend und Zeitgeist anzubiedern noch verkrampft old-schoolig einen auf retro zu machen, was durchaus viel Respekt verdient. Wer also auf direkten, intensiven, gnadenlosen Thrash ohne Schnörkel steht, sollte unbedingt mal bei unseren Freunden aus Indiana vorbeischauen. Auf der E-Card der Band könnt ihr euch drei Songs komplett anhören und darüber hinaus viele weitere Informationen einholen.
Anspieltipps: Repentagram, Withdrawal Divine, Perfection And The Infection
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle