DEMOLITION - Existence
Mehr über Demolition
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Twillight
- Release:
- 30.08.2004
- 3/9
- Necromancer
- Mankind`s Bleeding
- Thermal Detonator
- Draining Blood
- Burned To Ashes
- Betrayer
- Discover The Light
- Hypnotized Fall
- No Regrets
Die Österreicher von DEMOLITION tummeln sich schon eine ganze Weile auf der metallischen Spielwiese und legen mit "Existence" bereits ihren dritten Longplayer vor. Nachdem man 1989 "In The Beginning" einen naheliegenden Titel für das Debüt wählte – obwohl MALICE diese Idee bereits etwas eher hatten, aber das nur am Rande – erschien der Nachfolger "Out Of Noland" auf Gutter Records. Mit "Existence" hat man nun in Twilight einen willigen Vertriebspartner gefunden, der in letzter Zeit sehr rege und aktiv ist.
Genauso geradeaus wie der Bandname es vermuten lässt, sägen die Klampfen des eröffnenden '3/9' dann auch aus den Speakern. Das ist Thrash Metal der alten Schule, wie er heuer nicht mehr oft geboten wird. In anderen Dekaden hätte man das wohl mit Teutonen-Thrash betitelt, einem Banner, unter welchem immerhin Kapellen wie DESTRUCTION oder LIVING DEATH groß geworden sind. Und Parallelen zu diesen Bands kann man hier auch nicht verleugnen.
DEMOLITION machen keine Gefangene. Hier wird gnadenlos nach vorne geprügelt, was an manchen Stellen auch unweigerlich zur Rotation des Hauptes führt. Das treibende Riffing von 'Mankind`s Bleeding' ist zum Beispiel eine mustergültige Vorzeigenummer zum amtlichen Abschädeln. Leichte Sprenkerl der alten Bay-Area-Schule und ein bisschen Groove von SACRED REICH; fertig ist der Nackenspalter. Dazu der heisere Gesang von Wolf Süssenbeck, der ganz ausgezeichnet zum aggressiven Sound der Truppe passt. So sollte Thrash Metal klingen.
Klar, melodische Passagen sucht man hier vergeblich, aber diese Thrash-Attacke macht trotzdem Spaß. Zur Auflockerung gibt es zwischendurch immer wieder Midtempoparts, die unwillkürlich zum Mitwippen einladen. Gerade hier entpuppt sich der Gesang als sehr ausdrucksstark.
Während ich anfänglich etwas Abwechslung vermisst hatte, muss ich nach einigen Durchläufen feststellen, dass "Existence" bei näherer Betrachtung sehr wohl Überraschungen beinhaltet. Man sollte das Album allerdings als Thrashkeule betrachten und sich von vornherein darauf einstellen, mächtig was auf die Löffel zu bekommen. Hat man sich daran gewöhnt, was nicht allzu schwer fallen dürfte, entdeckt man in 'Burned To Ashes' einen exquisiten Titel, der mit seinem tollen Chorus sicherlich nicht nur mich begeistern. Mit dem langen 'Discover The Light' hat man dann auch noch ein echtes Highlight an Bord. Hier gibt es dann sogar ein paar Takte ruhigere Klänge, bevor man mit schönen Breaks beweist, dass man auch mit längeren Kompositionen überzeugen kann.
Dass man mit dieser Musik im Zeitalter der Trendmusik keine kommerziellen Blumentopf gewinnen kann, wird DEMOLITION völlig klar sein. Und genau deshalb sind sie mir auch so sympathisch. Sie scheren sich einen Furz um gängige Trends und Normen und machen die Musik, die ihnen am Herzen liegt. Und das ist halt Thrash Metal der alten Schule. Vor 20 Jahren wäre diese Band sicherlich in allen Magazinen abgefeiert worden. Und da es auch heuer noch Freunde solcher Musik gibt und Neuheiten auf diesem Sektor nicht gerade häufig sind, empfehle ich dringend, DEMOLITION abzuchecken.
Anspieltipps: Discover The Light, Mankind`s Bleeding, Draining Blood
- Redakteur:
- Holger Andrae