DEMON HEAD - Through Holes Shine The Stars
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/24
Mehr über Demon Head
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 20.09.2024
- The Chalice
- Draw Down The Sky
- Our Winged Mother
- Every Flatworm
- Wildfire
- Deeper Blades
- Frost
- The Vessel Is Willing
Elegie und Finsternis im epischen Gleichklang.
Nicht zwingend vergleichbar zu sein, ist ein Status, um den viele Bands während ihrer Laufbahn vergeblich kämpfen, den manche wiederum recht schnell erlangen, weil sie sich weder am Konsens, noch an irgendwelchen vertrauten Gepflogenheitemn orientieren wollen. DEMON HEAD gehört seit jeher zu genau dieser Kategorie und hat in der Vergangenheit schon einige Beben in der Dark-Metal-Szene initiiert, ohne sich dafür über alle Maßen strecken zu müssen. Vieles wirkt improvisiert, alles ist in einem natürlichen Fluss. Auch wenn verschiedene Combos der düsteren Szene auf "Through Holes Shine The Stars" ihren Anker auswerfen und Teil des inspirativen Prozesses sein mögen, so ist auch der neue Silberling der Dänen einzigartig und besonders - und ein weiteres Highlight in der an Höhepunkt nicht armen Karriere der nordeuropäischen Combo.
"Through Holes Shine The Stars" nimmt grundsätzlich den Faden sofort wieder auf, den die letzten Releases vor der etwas längeren Covid-Auszeit gesponnen haben. DEMON HEAD lässt sein Publikum nämlich gerne wieder ganz nah an sich heran, verzaubert mit einer außergewöhnlichen Melodieführung, glänzt mit einer bezaubernden Epik, geht dann aber doch wieder seiner ganz eigenen Wege, die diesmal noch stärker von der progressiven Rockmusik geprägt sind. Die acht neuen Songs sind bisweilen sehr verspielt, vertrauen nicht auf standardisierte Arrangements (was auch nicht so ganz zur Diskografie passen würde), kreieren aber dennoch vergleichsweise leicht nachvollziehbare Harmonien, die den phasenweise recht sperrigen Charakter des Materials wieder gekonnt aushebeln. Eine Nummer wie zum Beispiel 'Frost', gibt sich verträumt, manchmal zurückhaltend, dann wieder offensiv melodisch und vor allem episch vom ersten bis zum letzten Atemzug. Es ist dieses Komm-Her-Lauf-Weg-Spielchen, das die Band schon seit längerer Zeit betreibt. Das kreiert eine gewisse Nähe, die aber nicht lange aufrechterhalten wird, um die Spannungsmomente noch weiter zu forcieren, und es führt auch dieses Mal wieder zum Erfolg, weil man einfach nicht loslassen kann.
Dieser Song ist sinnbildlich für das aktuelle Schaffenswerk des dänischen Quintetts, für diese stete Unberechenbarkeit, in der DEMON HEAD traumwandlerisch die düstere Harmonielehre neu definiert und sich auch diesmal wieder einen Schritt nach vorne entwickelt. "Through Holes Shine The Stars" braucht folglich auch diverse Anläufe, um den Funken wirklich final überspringen zu lassen. Doch genauso wie auf "Hellfire Ocean Void" und "Viscera" packt die Band ihr Publikum dann wieder und liefert eine sehr melancholische Variante düsteren Metals, der noch sehr lange nachhallen wird. Ein tolles (quasi-)Comeback einer immer noch stark unterschätzten Kapelle!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes