DEMON LUNG - The Hundredth Name
Mehr über Demon Lung
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Candlelight
- Release:
- 04.06.2013
- Binding Of The Witch
- Devil's Wind
- Eyes Of Zamiel
- A Decade Twice Over A Day
- Heathen Child
- Hex Mark
- Hallowed Ground
- Incantation (The Hundredth Name)
Zu zäher Doom aus der Wüste Nevadas
Doom Metal mit weiblichem Gesang ist in den letzten Jahren keine Seltenheit mehr und mit RITUALS OF THE OAK oder SECOND GRAVE haben sich auf diesem Gebiet bereits zwei Bands in mein Herz spielen können. Bis DEMON LUNG aus Nevada dort ebenfalls Platz findet, dürfte aber noch etwas Zeit vergehen, die die Band hoffentlich ins Songwriting investiert.
Grundsätzlich macht das Kleeblatt aus Las Vegas bereits vieles richtig, insbesondere bei der exzellenten Produktion, die allen Instrumenten Raum zum Klingen bietet und enorm wuchtig ausgefallen ist. Auch viele der Riffs sind wirklich gut und bieten eine starke Grundlage für zähen, düsteren Doom Metal der amerikanischen Spielart. Doch noch schafft es die Band nicht, aus diesen Zutaten ein stimmiges Album zu erschaffen. Einige Parts, insbesondere im Opener 'Binding Of The Witch' werden zu oft wiederholt, sodass sich Songs unnötig in die Länge ziehen. Auch Sängerin Shanda schafft es nicht immer, sich mit Gesangslinien zu verewigen, die tatsächlich hängen bleiben, was schade ist, da ihre Stimme sehr gut zum Gesamtsound von DEMON LUNG passt.
An einigen Stellen wird der sehr basische Sound der Band durch ein paar Orgeltöne ergänzt, was gut ins Bild passt, ähnlich wie die etwas schnelleren, aber immer noch extrem wuchtigen Ausbrüche, wie beispielsweise am Ende von 'Eyes Of Zamiel'. Das Potential ist also durchaus gegeben, auch wenn es die Band noch nicht völlig ausreizen kann. Mit einer Konzeptstory über die Wiedergeburt des Leibhaftigen hat man zusätzlich auf der Textseite sowohl das Horror- als auch das Okkult-Thema angeschnitten, was momentan ja gut in den Zeitgeist passt. Die entsprechende düstere Atmosphäre kann man auch an vielen Stellen bereits erzeugen, bevor sie in zu langen Wiederholungen und beliebigen Parts dann wieder zerfasert.
"The Hundredth Name" ist also, wie man so schön sagt, eine zwiespältige Angelegenheit. Einerseits spielen hier kompetente Instrumentalisten ein hervorragend produziertes Album ein, andererseits hat dieses Album zahlreiche Längen und auch nach einem guten Dutzend Durchläufen bleibt fast nichts hängen. Das Potential ist da, ein gestraffteres Songwriting und ein paar ausgefeiltere Gesangslinien würden hier wohl ein Album ergeben, das sich wunderbar im Windschatten von Bands wie THE GATES OF SLUMBER einreihen würde. Noch fehlen bis dahin aber ein paar Schritte.
Dennoch sollten Freunde staubtrockenen Doom Metals "The Hundredth Name" einmal ein Ohr leihen und vor allem DEMON LUNG für die Zukunft im Auge behalten, denn hier könnte noch einiges auf uns zukommen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst