DEMONBREED - Hunting Heretics
Mehr über Demonbreed
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Testimony Records
- Release:
- 14.12.2018
- Fear the Verdict
- Deadly Superstition
- Confessions in Fire
- Suprema
- Hunting Heretics
EP-Comeback der deutschen Überraschungsband.
Wenn von deutschem Death Metal die Rede ist, geht es momentan meist um CHAPEL OF DISEASE oder SULPHUR AEON - und das nicht zu Unrecht, denn die beiden Truppen stehen qualitativ einfach über allem, was der Death Metal momentan zu bieten hat, was nicht nur für Deutschland, sondern für die weltweite Szene gilt. Dahinter haben sich allerdings einige interessante Bands positioniert, die man nicht übersehen sollte. Eine davon ist SLAUGHTERDAY - und eine andere DEMONBREED, die mit "Hunting Heretics" eine feine neue EP auf den Markt gebracht hat.
Drei der vier beteiligten Musiker sind von LAY DOWN ROTTEN in der Szene gut bekannt, ebenfalls drei waren bereits für MILKING THE GOATMACHINE aktiv, so dass die nötige Szene-Credibility vorausgesetzt werden kann. Drummer Borgir (ebenfalls Ex-LAY DOWN ROTTEN) ist leider schon vor Fertigstellung der EP ausgestiegen; Gitarrist Fernando Thielmann hat daher auch die Schlagzeugspuren eingespielt. Thielmann hat die Scheibe zudem produziert, so dass seine Aktivität die fünf nagelneuen Songs entscheidend geprägt hat.
Ich finde es klasse, wenn EPs ohne Neueinspielungen und Covers auskommen - so handelt es sich doch um ein wirklich vollwertiges Produkt. Zwar muss ich zugeben, mit LAY DOWN ROTTEN nie so richtig warm geworden zu sein, aber das Debütalbum "Where Gods Come To Die" von DEMONBREED konnte mich genauso begeistern wie Kollegen Björn. Deshalb war ich sehr gespannt auf diese neue EP. Für Vorfreude sorgte auch das schöne Artwork (leider weiß ich nicht, wer dafür verantwortlich ist).
19 Minuten schwedischer Death Metal mit einer sehr amtlichen Produktion wird uns von den Marburgern serviert. Klasse, dass die Band durchaus auch mal mit angezogener Handbremse agiert. Hier denke ich zum Beispiel an VALLENFYRE. Prägender für den Gesamtsound dürften aber die Klassiker sein, GRAVE oder DISMEMBER zum Beispiel, oder auch nichtschwedische Truppen wie AUTOPSY, MORGOTH oder ASPHYX. Der traditionelle Schwedentod regiert hier allerdings durchaus, und das ist auch gut so. Ich finde auch den brutalen, aber doch gut verständlichen Gesang sehr fein. Auch die sehr melodischen, aber nie fröhlichen Gitarrenleads und der basslastige Sound überzeugen.
Kurzum: Wer auf diese Sorte Death Metal steht, die musikalisch nach 1992 klingt, aber eine moderne (aber nie klinisch-seelenlose) Produktion bietet, der kommt an DEMONBREED eigentlich nicht vorbei. Ich habe mir die auf 300 Stück limitierte EP bereits bestellt. Die gibt es natürlich auch als Download und in drei Vinyl-Farben (je 100 Stück). Ich vermute, dass das Scheibchen bald vergriffen sein wird, also schlagt bald zu!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer