DEMONIAC - Intemperance
Mehr über Demoniac
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Witches Brew
- Release:
- 15.09.2017
- The Unacceotable Truth
- Intemperance
- Cheating Destiny
- Dimorphic Feelings
- When Witchcraft And Cult Rises
- Death Comes
- Timeless Mind
- Forging Our Sorrow
Aggressives Thrash-Geklöppel aus Chile!
Die verschiedenen Spielarten des extremen Metal erfreuen sich in Südamerika ja nicht erst seit gestern großer Beliebtheit. So ist es absolut keine Überraschung, dass die Länder dort über sehr florierende Szenen verfügen. Der Großteil spielt sich zwar im Untergrund ab, aber gelegentlich schaffen es südamerikanische Bands trotzdem, auch in unseren Breitengraden für Aufsehen zu sorgen. DEMONIAC aus Chile hat nach zwei Demos und einer EP nun das Debütalbum "Intemperance" im Gepäck und möchte damit hierzulande den Bekanntheitsgrad steigern.
Die Truppe hat sich ganz dem Trash Metal verschrieben, und dieser rumpelt auch gleich rotzig und schnell aus den Boxen. Dabei fällt auf, dass der Produktion etwas mehr Druck sehr gut zu Gesicht gestanden hätte, denn diese wird den Songs absolut nicht gerecht. Transparenz ist zwar vorhanden, aber die rohe Aggression und Bissigkeit der Tracks wird leider nicht ausreichend transportiert. Schade, hier wurde einiges an Potential liegen gelassen.
Die Songs hingegen sind der pure Abriss. Pfeilschnelle Gitarrenriffs, getrieben von peitschenden Drumsalven dominieren das Geschehen, die Aggression der vier Chilenen ist dabei in jeder Note spürbar. DEMONIAC gönnt dem Hörer zwar immer mal wieder kurze Verschnaufpausen, in denen das Tempo rausgenommen wird, doch diese leiten entweder nur die nächste Knüppelpassage oder das Finale des Tracks ein. Bei "Timeless Mind" wird das sogar über die komplette Dauer durchgezogen, allerdings dauert das Lied nur wenig länger als eine Minute.
Auch der Gesang wird richtig rotzig dargeboten und steht damit der von der Musik versprühten Aggressivität in nichts nach. Manchmal musste ich beim Hören an die alten KREATOR-Sachen denken, obwohl Javier noch etwas roher rüberkommt, als der gute Mille damals. Leider muss ich auch hier etwas bemängeln, was mir schon bei einigen Thrash-Metal-Bands aufgefallen ist: Die Rhythmik und die Melodie des Gesangs. Diese weist bei den einzelnen Songs so viel Ähnlichkeit auf, dass sich einige Tracks gesangstechnisch gefühlt nur durch die Lyrics unterscheiden. Da muss auf jeden Fall noch mehr Abwechslung her.
Unterm Strich ist "Intemperance" eine recht ordentliche Thrash-Scheibe geworden, die vor allem durch ihre Geschwindigkeit und den hohen Aggressionslevel überzeugen kann. Das Debüt der Chilenen setzt zwar keine neuen Maßstäbe, bietet aber gute Unterhaltung und dürfte auch Live für Nackenschmerzen sorgen. Abstriche muss man bei der etwas drucklos ausgefallenen Produktion und dem sehr gleichförmigen Gesang machen. Wer darüber hinwegsehen kann, den erwarten knapp 40 Dauerfeuer und Geklöppel!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner