DEMONOID - Riders Of The Apocalypse
Mehr über Demonoid
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 26.07.2004
- Wargods
- Firestorms
- Witchburners
- 14th Century Plague
- Hunger My Consort
- The Evocation
- Arrival Of The Horsemen
- End Of Our Times
- Death
All-Star-Projekten stehe ich ja generell sehr skeptisch gegenüber, handelt es sich doch hierbei oft um irgendwelche zusammengewürfelten Truppen, die nebenbei die schnelle Kohle machen wollen, musikalisch aber dann doch nix Richtiges auf die Reihe bekommen. Doch gerade im Death-Metal-Sektor hat es in den letzten Jahren einige positive Vertreter dieser Zunft gegeben, die zwar in vielerlei Hinsicht sicherlich von ihren etablierten Namen profitieren konnten, aber auch qualitativ genau die Leistung brachten, die man von ihnen erwarten durfte. Man denke dabei nur einmal an LOCK UP, CHAOSBREED und BLOODBATH, die mit ihren jeweiligen Debüts sämtlichen Kollegen noch einmal zeigten, was eine Harke ist.
Nun ja, nun steht ein neues deratiges Projekt zur Debatte, nämlich DEMONOID, die neue Nebenspielwiese von THERION-Mastermind Christoffer Johnsson, der sich hier zusammen mit den beiden Niemann-Brüdern (ebenfalls THERION) an den Saiteninstrumenten und Schlagwerker Rickard Evensand (CHIMAIRA) den alten Tagen widmet und ein astreines Oldschool-Death/Thrash-Metal-Album eingespielt hat, das es problemlos mit den Scheiben der oben aufgeführten Bands aufnehmen kann, sie teilweise sogar noch zu übertreffen weiß. Aber gut, was konnte man von einem Musiker wie Johnsson auch anderes erwarten?
Von Anfang an regiert hier das volle Brett, und es ist erstaunlich, wie brutal DEMONOID dabei vorgehen, denn nach den letzten Releases von THERION hätte man meinen sollen, dass der Rudelführer den ganz extremen Klängen schon lange abgeschworen hat. Nun, werte Fans, genau das Gegenteil ist der Fall, es wird gesägt und geschreddert, was das Zeug hält, Johnsson hat nach langer Zeit endlich wieder die Position hinterm Mikro eingenommen und über die Qualitäten eines Rickard Evensand braucht man nach seinen Auftritten mit SOILWORK wohl auch keine Worte mehr zu verlieren.
Meist geht es auf "Riders Of The Apocalypse" dann auch im Eiltempo voran, wobei besonders `Firestorms´ und `Witchburners´ den Begriff Old School prägen wie kaum eine andere Nummer.
Dazu kommt dann eine Komposition wie `Hunger My Consort´, ein Stück, welches SLAYER heute sicherlich nicht mehr zu schreiben im Stande wären (ich weiß, eine waghalsige Behauptung), das aber gerade wegen der deftigen Grunts fast noch einen Zacken brutaler klingt als die standesgemäße Ware der Todschläger.
Vielleicht erinnern sich noch manche, dass THERION damals als Death-Metal-Band angefangen haben, und siehe da, auch für dieses Klientel haben die Schweden eine Überraschung parat, da sowohl `The Evocation´ als auch das doomige `14th Century Plague´ genau dort ansetzen, wo THERION vor circa zehn Jahren aufgehört haben. Geil!
Knappe 50 Minuten später haben DEMONOID eine Spur der Verwüstung hinterlassen, die Nackenwirbel schmerzen, die Matte ist komplett verknotet und wenn man bereits in der Lage war, mitzugrölen, dann ist jetzt auch noch die Stimme weg. Danke Mr. Johnsson, genau so lobe ich mir ein so genanntes All-Star-Projekt: technisch perfekt, ohne Gnade killend und oberndrein mit einem nostalgischen Touch versehen. Da ist es auch ziemlich egal, dass das Wort Innovation hier wohl fehl am Platze wäre. Freunde, wenn ihr wissen wollt, wie sich eine perfekte Symbiose aus Death und Thrash Metal anhört, dann seid ihr bei "Riders Of The Apocalypse" an der richtigen Adresse.
Anspieltipps: Wargods, Witchburners, 14 Century Plague, Hunger My Consort, End Of Our Times
- Redakteur:
- Björn Backes