DEMONS SEED - Watch The Demon Arise
Mehr über Demons Seed
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Eigenpressung
- Call Of The Wolf
- Demons Seed
- Every Second
- The Gorgon
- Preacher Of Wrath
Die Info pries DEMONS SEED als NWoBHM-Band an, also dachte ich, dass ich es mit einer vergessenen Band aus dem England der Mitachtziger zu tun hätte, die dieser Tage entweder einen Rerelease oder aber ein Reunionalbum unters Volk bringen will. Doch weit gefehlt: Die Herrschaften von DEMONS SEED sind keine alten Engländer, sondern vielmehr junge Saarländer, die sich jedoch selbst in der Tradition der NWoBHM sehen und die Einflüsse von IRON MAIDEN und Co. zu keiner Sekunde verleugnen.
Die Band wurde erst vergangenes Jahr gegründet und legt nach gut anderthalb Jahren des Bestehens mit "Watch The Demon Arise" das erste selbst produzierte Minialbum vor. Dieses enthält fünf prägnante Songs, die gut ins Ohr gehen, aber natürlich alles andere als innovativ sind. Aber das ist sicher auch nicht die Absicht der Jungs. Viel eher geht es wohl darum, die Freude daran zu vermitteln, traditionellen Metal unverfälscht darzubieten. So fühlt man sich im Opener 'Call Of The Wolf' an IRON MAIDEN oder MERCYFUL FATE erinnert, die Bandhymne 'Demons Seed' zitiert im Gitarrenbereich JUDAS PRIEST und die Ballade 'Every Second' spielt hervorragend mit schönen Harmonien, die man in der NWoBHM in dieser Art gerne verwandt hat.
Instrumental ist alles im grünen Bereich und auch Sänger Paul Bellmann braucht sich mit seinem recht rauen, aber dennoch melodischen Gesang nicht hinter vielen anderen Metalshoutern zu verstecken. Am besten gefällt er mir bei 'The Gorgon', wo er mit ein paar coolen Screams und einer allgemein positiv aggressiven Art zu Werke geht. Der Song als solcher würde stilistisch auch auf die ersten beiden MAIDEN-Scheiben passen. Das finale 'Preacher Of Wrath' wirkt auf mich ein bisschen holprig bzw. wenig flüssig. Aber am Refrain mit seinen coolen Chören gibt's jedoch nichts auszusetzen.
Ich würde DEMONS SEED stilistisch ähnlich einordnen wie die jungen Schweden von WOLF. Man versucht, klassischen Metal in die Gegenwart zu befördern, bedient sich hierbei der traditionellen Stilelemente und kümmert sich eher wenig um Originalität. Allerdings muss ich auch darauf hinweisen, dass DEMONS SEED qualitativ doch noch ein gutes Stück von einer Retro-Referenzband wie WOLF entfernt sind, und zwar in so ziemlich jeder Hinsicht. Aber "Watch The Demon Arise" ist ja auch das erste Demo der Saarländer, was ihnen ja noch Steigerungsmöglichkeiten lassen soll. Die Scheibe macht jedenfalls Spaß, und die Zielgruppe darf sich auf eine neue Band freuen, die sie von Anfang an mitverfolgen kann. Battle Cry Records fanden das Demo gar schon so gut, dass man die Band vom Fleck weg signte. Bis das erste vollständige Album erscheint, dürfte es allerdings Sommer werden. Wer sich also durch dieses Review angesprochen fühlt und nicht so lange warten möchte, möge sich unter Demons_Seed@gmx.de vertrauensvoll an die Band wenden und sich nach der Erhältlichkeit dieser hübsch aufgemachten Eigenproduktion erkundigen.
Anspieltipps: Demons Seed, The Gorgon
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle