DEN SORTE DOD - Den Sorte Død
Mehr über Den Sorte Dod
- Genre:
- Dungeon Synth / Dark Ambient
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Cyclic Law
- Release:
- 09.03.2021
- 1. Evigt Mörker
- 2. Intet Liv
- 3. Det Tabte Slag
- 4. Forladt Af Forlangst Slukkede Stjerner
- 5. Den Sorte Død
- 6. De Förlorade Årtusenden
- 7. Stille Mot Dödens Horisont
- 8. Kosmisk Håbløshed
Mischung aus Dungeon Synth und Dark Ambient
Die dänisch-schwedische Formation ist eine Zusammenarbeit der Soloprojekte OFFERMOSE und ANGST. 2016 hat sie ihre Debüt-EP "Intet Kan Stoppe Den Sorte Død" (Nichts kann den Schwarzen Tod aufhalten) veröffentlicht, gefolgt von den zwei Alben "Bundløse Søer" (Bodenlose Seen, 2018) und "Undergangen" (Der Untergang, 2019). DEN SORTE DØD wird vom Label Cyclic Law wie folgt umschrieben: "Aus der bodenlosen Tiefe eines trüben, schwedischen Waldsees steigen die verfolgenden Stimmen tausender Stimmen wie fernes Geflüster empor. Lieder vergessener Geister versinken auf ewig in kaltem, stillen Gewässer. Schatten formen sich und zerschmelzen in den schwebenden Nebeln eisigen Grüns." Diese Zeilen ergeben vor dem Hintergrund der Entstehungsgeschichte von Alben dieses Projektes einen Sinn.
Anders Nydam (OFFERMOSE) erläuterte Anfang 2019 hierzu: ""Den Sorte Død" ist der Höhepunkt unserer beiden Soloprojekte "Angst" und "Offermose". Wir haben immer Underground Black Metal und Empfehlungen für elektronische Musik aus den frühen 70er Jahren ausgetauscht. Eines späten Abends beschlossen wir, dass es an der Zeit war, zusammen etwas zu kreieren. Das ganze Konzept bestand darin, die düstersten Black-Metal-Intros nur mit alten Holzsynths zu erstellen. Also haben wir uns ein Ritual ausgedacht, welches wir auch heute noch praktizieren. Wir packen das Auto mit alter Ausrüstung voll, fahren zu einer kleinen Hütte im Wald und verbringen ein Wochenende mit Experimentieren und Aufnehmen. Was auch immer auf diesen Bändern ist, wenn wir nach Hause kommen, wird dann veröffentlicht. So wird jedes Album in zwei bis drei Tagen aufgenommen und ist komplett improvisiert."
Das Album ruht auf einem Grundgerüst aus Dark Ambient. Die Affinität der Musiker zur Nutzung diverser alter, analoger Synthesizer wie Minimoog Modell D, Eminent Solina MKI, Roland RS-505, Arp 2600, Mellotron M4000D, GFK A4, Roland SH5, Moog Opus 3, Roland TR-808 ist aufgrund derer vielfachen Verwendung offensichtlich. Mir sind beim Anhören des Albums vordergründig die vermutlich Moog-erzeugten Theremin-artigen Klänge ins Ohr gekrochen, was eingangs gemeinsam mit den übrigen (mir eher unliebsamen) Dungeon Synth Sounds einen nervenden Eindruck hinterließ, jedoch auf den zweiten Blick durch seinen mitunter akzentuierten Einsatz und die dadurch erschaffenen Melodiefolgen überraschte.
"Den Sorte Død" offeriert mit 'Evigt Mörker' und 'Kosmisk Håbløshed' einen Rahmen aus musikalisch wabernder Materie, wobei der Finalsong für Metal-Freunde am ehesten ansprechend erscheint. 'Intet Liv' enthält neben einer der bereits erwähnten Theremin-Melodien auch eine schnellere Tonfolge, welche sodann in 'Det Tabte Slag' durch gesteigerte Präsenz kaum noch zu ertragen ist. Der vierte Song trägt mehr der Dark Ambient-Seite des Projektes Rechnung, zum Beispiel durch den vertonten Gang durch einen Tunnel.
Der Titeltrack erweckt danach die Vorstellung von einem neuen Morgen, wobei orgelartige Töne beim Aufwachen nicht jedermanns Geschmack sein dürfen. Denjenigen sei gesagt, dass diese nach ungefähr zwei Minuten schwinden und sich eine schöne Klangfolge entfaltet, bei der man sich dann sogar wünscht, diese auch einmal ohne Synthesizer und stattdessen mit den entsprechenden Instrumenten gespielt hören zu dürfen. 'De Förlorade Årtusenden' fügt sich gut in das Album ein, ist meines Erachtens gegen Ende aber schlicht zu lang. Dem Lied 'Stille Mot Dödens Horisont' haftet durch die Moog-Melodie eine angenehme Traurigkeit an, welche durch die schwermütige Getragenheit in dem Song noch unterstrichen wird.
Auch wenn das Album ein paar interessante Aspekte birgt, empfinde ich es in seiner Gänze dennoch eher anstrengend; jedenfalls benötigte ich beim Durchhören eine Pause. Doch wer an Synth-Sounds aus Filmen der 70er und 80er Geschmack findet, dem dürfte "Den Sorte Død" recht gut gefallen. Nachdem meine Bewertung 6 lauten würde, die eines Dungeon Synth-Liebhabers vermutlich aber 8, ergibt sich eine Kompromisswertung von 7.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt