DENIAL OF GOD - Death and the Beyond
Mehr über Denial Of God
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Hells Headbangers Records
- Release:
- 13.07.2012
- Veni Spiritus
- Funeral
- Behind the Coffin's Lid
- The Cursed Chamber
- Bones Turn to Dust
- Black Dethe
- Spectral Lights
- Pendulum Swings
Besser geht Black Metal nicht.
Zugegeben, ich bin ein wenig spät dran mit der Besprechung des letzten Albums von DENIAL OF GOD. Besser spät denn nie, das gilt für dieses wunderbare Album umso mehr. Manche Zeitgenossen sind ja der Auffassung, Black Metal müsse unbedingt intellektuelle Ansprüche erfüllen oder sonstige Kabinettstückchen fabrizieren, um heutzutage noch relevant oder erfrischend zu sein. Wer das denkt, braucht gar nicht erst weiter zu lesen. Denn er wird mit meiner Meinung oder der Musik von DENIAL OF GOD herzlich wenig anfangen können. Alle anderen lade ich herzlich ein, sich näher mit einem der besten Black-Metal-Aben der letzten Jahre zu beschäftigen: "Death and the Beyond".
Das 60-minütige Feuerwerk aus Schwarzheim bietet sehr viele Dinge, die man an Black Metal schätzen kann. Da wäre als Erstes die gut hörbare Verwurzelung im Heavy Metal der 80er, eine Vorliebe für VENOM, HELLHAMMER, alte BATHORY und MERCYFUL FATE. Dazu gesellt sich ein gutes Gefühl für schauriges Mienenspiel wie aus einem Horrorfilm-Soundtrack und ein Songwriting, das keine Wünsche übrig lässt. Tracks wie 'The Cursed Chamber' oder der Viertelstünder 'Pendulum Swings' sind Blaupausen dafür, dass Black Metal nicht rumpeln muss wie "damals", um geil zu klingen, aber auch nicht überproduziert sein muss wie späte DIMMU, um angenehm hörbar zu sein. Deswegen ist der Band ein Album gelungen, was man nicht kurzweiliger und dennoch so intensiv hätte machen können. Gänsehaut-Leads, rhythmische Abwechslung, ein echter Könner am Mikro und insgesamt so geniale Songs, dass der Faustfaktor manchmal die Skala zu sprengen droht. Das Songwriting ist stellenweise eingängig wie sonstwas, dann aber wieder überraschend und voller wunderbarer Augenblicke, die man in der breiten Masse des Genres so oft vergeblich sucht. Wie zum Beispiel bei 'Behind the Coffin's Lid' nach dem "eigentlichen" Ende noch einer obendrauf gesetzt wird, Wahnsinn!
Und so kommt es, dass ich seit dem Erwerb dieser CD bereits mehrmals den Repeat-Knopf gedrückt habe, weil ich einfach nicht genug bekomme vom dänischen Untergrund-Kommando. Aber noch viel wichtiger ist die Frage, wieso das erst die zweite LP in der mittlerweile 20-jährigen Bandgeschichte ist. So verdammt gute Songs und ihre enorme Live-Qualität, die sie jüngst beim Rock Hard Festival unter Beweis gestellt haben, müssen doch mehr Hörer finden. Wer aber immer noch nicht wahrhaben will, dass Klappern zum Geschäft gehört und DENIAL OF GOD dem zufolge albern findet, darf gerne weiter in seiner Seifenblase leben. Ich feiere jetzt die nächste dunkle Messe mit dem Leben danach.
Anspieltipps: 'The Cursed Chamber', 'Funeral', 'Bones Turn to Dust'
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Nils Macher