DENIGRATE - To The Goddess Unknown
Mehr über Denigrate
- Genre:
- Progressive Metal / Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 29.11.2024
- Crystal Rest
- The Ethics Of Loss
- Under Ether
- The Apparition Of One
- One Who Holds The Balance
- Sesame And Lilies
- In The Light
- Semidiapente
Auf dem Sprung zur Perfektion stehen noch Hindernisse.
Die Tatsache, dass die Herren von DENIGRATE schon seit 1996 gemeinsame Sache machen und in Kürze ihr 30-jähriges Jubiläum feiern dürfen, scheint vor dem Hintergrund der wenigen in dieser Zeit veröffentlichten Kompositionen ein wenig paradox. Erst anno 2015 sind die Finnen erstmalig ins Studio gegangen, um ihre Ideen festzuhalten und haben immerhin seit diesem Zeitpunkt in regelmäßigen Abständen neues Material eingespielt, wenngleich auch meistens im Shortplay-Format. Mit "To The Goddess Unknown" gibt es nun auch mal wieder eine der seltenen Full-Length-Releases, in denen die wichtigsten Eckpfeiler des DENIGRATE-Sounds an allen Ecken und Enden lauern: Melancholie, Finsternis, Traurigkeit und dazu eine Reihe von erstaunlich vertrackten Arrangements, die das eigentlich im Doom-Segment beheimatete Ensemble so manches Mal in die Richtung zeitgemäßen Prog Metals schiebt.
Leider ist das Gesamterlebnis auf "To The Goddess Unknown" aber nur zeitweise wirklich berauschend. Die nachdenklichen, verträumten, meist traurigen Parts sind phasenweise viel zu dominant und werden von DENIGRATE gerne auch mal in die Länge gezogen, so dass recht schnell ein gewisser Spannungsabfall eintritt, der schon in den etwas längeren, ersten Nummern zu verzeichnen ist. Es ist ein recht schmaler Grat, denn einerseits wird die Intensität epischen Dooms nur leicht angekratzt, wohingegen die Melancholie von Kollegen wie SENTENCED oder POISONBLACK einfach überstrapaziert wird, ohne ein bisschen Dynamik in die Songs zu bekommen. Zwar ist die handwerkliche Aufbereitung in den meisten Passagen absolut großartig, und auch die Performance von Frontmann Pekka verdient Beifall, aber dennoch wollen die Songs nicht so recht in Schwung kommen, auch nicht wenn es etwas harscher zugeht wie etwa im Schlussdrittel mit Songs wie 'Sesame And Lilies' oder 'In The Light'.
Was bleibt, ist ein gewisser Zwiespalt, denn wo auf der einen Seite wirklich hochwertige Instrumentalkost geboten wird, wollen auf der anderen Seite die Emotionen nicht zünden. "To The Goddess Unknown" ist ein gutes Album, aber es könnte auch ein perfektes sein, würde man hier und dort noch ein bisschen mehr an den Details schleifen!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes