DEPECHE MODE - Delta Machine
Mehr über Depeche Mode
- Genre:
- Alternative / Electro
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Sony Music
- Release:
- 22.03.2013
- Welcome To My World
- Angel
- Heaven
- Secret To The End
- My Little Universe
- Slow
- Broken
- The Child Inside
- Soft Touch/Raw Nerve
- Should Be Higher
- Alone
- Soothe My Soul
- Goodbye
Altherren-Platte für den Nachmittags-Tanztee.
"Delta Machine" heißt das 13. Studioalbum von DEPECHE MODE. Beides abgekürzt ergibt DM. Na, da hat aber einer mal wirklich einen genialen Einfall gehabt. Das dachte ich mir, als ich die Platte das erste Mal habe durchlaufen lassen, denn im Vergleich zum Gehörten war diese Doppel-Abkürzung noch das Kreativste an der ganzen Angelegenheit. Irgendwie wollte mir das alles so gar nicht gefallen. Dabei bin ich nicht einmal ein Verfechter dieser "Ab dem Album XY sind DEPECHE MODE bei mir endgültig unten durch". Bis dato konnte ich auch jedem Werk der Neuzeit etwas Gutes abgewinnen. Aber hier? Fehlanzeige. Irgendwie kam alles ziemlich klebrig und langweilig aus den Boxen und so wirklich blieb nichts davon im Ohr hängen.
Aber warum nur? Die Antwort ist recht simpel. Die Band macht es seinen Fans nicht gerade einfach mit dem neuen Soundmaterial und es bedarf vieler Durchläufe bis man den einen oder anderen Song zu mögen beginnt. So nach und nach wachsen die Stücke, erreichen aber nie den Status "Kultsong". Wer hofft, hier einen wirklichen Gassenhauer oder zukünftigen Meilenstein für die Band-Vita zu finden, der wird enttäuscht.
Die Scheibe präsentiert sich überwiegend in einer düsteren und teilweise bedrückenden Stimmung. Dafür bedient man sich des öfteren minimaler, elektronischer Klänge, die das Ganze unterstreichen. Hier hat Produzent Ben Hillier gute Arbeit geleistet. Da sich auch Bands wie DEPECHE MODE weiterentwickeln, kommt hier und da mal der Blues durch. Das steht dem Gesamtwerk gut zu Gesicht und damit wird 'Slow' zu einer wirklich tollen Nummer. Da auch an den Herren das Alter nicht spurlos vorübergeht, hat man sich auf wohl gemäßigte Songs geeinigt. So lassen 'Secret To The End' oder 'Soft Touch/Raw Nerv' das DEPECHE MODE-Fanherz höher schlagen, aber so richtig wird der Blutdruck nicht damit erhöht. Mit harschen elektronischen Tönen beginnt 'Angel', was sich im Verlauf zu einer der besten Nummern auf dem Werk entpuppt. Etwas melodischer präsentiert sich 'Broken'. Ein Lied, was durchaus auf jedem anderen Album zu finden sein könnte. Dagegen ist 'Soothe My Soul' musikalisch gesehen sehr austauschbar, denn die Soundstrukturen kennt man von so vielen anderen Kapellen. Allerdings wird sich das Teil wohl als das Mitsing-Lied bei den Konzerten durchsetzen. Ein DEPECHE MODE-Album ohne Balladen geht nicht und so finden sich mit dem gefühlvollen 'The Child Inside' und dem bluesig angehauchten 'Goodbye' zwei wirklich tolle Stücke auf dem Werk.
Im Hinblick auf die bevorstehenden Konzerte stellt sich damit auch die Frage, wie das Ganze live herüber kommt. Bei machen Stücken mag das gut funktionieren, aber ob da so wirklich der Funke überspringt, da bin ich mir nicht so sicher. Insgesamt gesehen ist das Werk eher etwas für den Hausgebrauch. Füße hochlegen und mitwippen, denn um wirklich zu rocken, fehlt es an Tempo. Da man als Fan ja auch älter wird, ist das vielleicht gar nicht mal so schlecht. Ich hoffe nur, dass das investierte Geld in die zwei Konzertkarten kein Flopp wird.
Anspieltipps: 'Soft Touch/Raw Nerv, Angel, Broken, Goodbye
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Swen Reuter