DEPECHE MODE - Memento Mori
Mehr über Depeche Mode
- Genre:
- Synth Rock / Synth Pop
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Columbia (Sony Music)
- Release:
- 24.03.2023
- My Cosmos Is Mine
- Wagging Tongue
- Ghosts Again
- Don't Say You Love Me
- My Favourite Stranger
- Soul With Me
- Caroline's Monkey
- Before We Drown
- People Are Good
- Always You
- Never Let Me Go
- Speak To Me
Tolles Spätwerk der Synth-Pop-Legende.
"Memento Mori" ist nicht einfach nur ein neues DEPECHE MODE-Album, denn vor den Aufnahmen der Platte musste die Band mit dem Tod von Keyboarder Andrew Fletcher einen schweren Schlag verkraften. Immerhin war es die erste Veränderung im Lineup der Synth-Pop-Veteranen seit dem Ausstieg von Alan Wilders, der die Band vor beinahe 30 Jahren verlassen hat. So dürfte die entscheidende Frage natürlich sein, wie sich Dave Gahan und Martin Gore als Duo nun schlagen und ob das treffend übersetzt betitelte "Gedenke des Todes" im Vergleich mit den jüngeren Alben der Bandgeschichte mithalten kann.
Eine entscheidene Feststellung kann dabei man recht schnell machen, denn auch wenn eine gewisse Dunkelheit schon immer ein Teil des DEPECHE MODE-Sounds war, ist der 15. Studio-Langdreher doch besonders in Trauer und Finsternis getaucht. Natürlich ist das hier dennoch lange kein Trauermarsch, denn dass es Gahan und Gore auch im Zweierpack verstehen, Rhythmen zu schreiben, die sofort ins Tanzbein gehen, hat ja schon die vorab veröffentlichte Single 'Ghosts Again' bewiesen. Natürlich ist auch hier der Text reichlich nachdenklich und dem Thema Tod zugewandt, aber zumindest kann man dem Sensenmann hier auf der Tanzfläche ins Auge blicken. Sogar noch etwas zwingender, eindringlicher und cooler geht es beim einen Platz vorher in der Trackliste einsortierten 'Wagging Tongue' zu, das sich schnell einen Platz in meinem Herzen erspielt hat und definitiv mein Favorit auf "Memento Mori" ist.
Neben den tanzbaren und eingängigen Nummern hat die Scheibe aber eben auch träumerische, melancholische und eben wirklich verzweifelte Momente zu bieten, in denen sich das Duo scheinbar in Beats und Syntheziser-Flächen verliert. Schon der Opener 'My Cosmos Is Mine' ist zum Beispiel ein eher sperriger Track, der durchaus ein paar Anläufe braucht, um zu zünden. Ähnliches gilt für 'Always You' oder 'Before We Drown' im hinteren Drittel der Platte, die ebenfalls eher für die ruhigen und nachdenklichen Momente gedacht sind. Mir persönlich gefällt DEPECHE MODE aber weiterhin am besten, wenn die Melancholie auf mitreißende Eingängigkeit trifft, und so sind es dann auch 'My Favourite Stranger' und 'People Are Good', die ich als weitere Anspieltipps herausgreifen möchte. Über die Produktion verliere ich übrigens an dieser Stelle einmal kein Wort, denn schon immer waren DM in dieser Hinsicht am Puls der Zeit und so klingt auch "Memento Mori" wieder zeitgemäß, aufgeräumt und wenn nötig druckvoll.
Freunde und Freundinnen des Synth-Pops dürfen entsprechend auch beim 15. Langdreher der Bandgeschichte wieder einmal blind zuschlagen, denn niemand der DEPECHE MODE liebt, dürfte von den neuen Kompositionen enttäuscht werden. Und auch mir, als eher wohlwollendem Beobachter der Band, gefällt das frische Material überraschend gut, sodass ich die Scheibe defintiv auch meiner stetig wachsenden DEPECHE MODE-Sammlung hinzufügen werde. Alles in allem also ein starkes Spätwerk, dem man den vorangegangen Verlust zwar thematisch, aber keinesfalls qualitativ anhört!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs