DEPRESSED MODE - Ghosts Of Devotion
Mehr über Depressed Mode
- Genre:
- Doom Metal
- Label:
- Firebox / Firedoom
- Release:
- 13.08.2007
- Alone
- So Long
- Words Of Silence
- Suffer In Darkness
- Ghosts Of Devotion
- The Sun Is Dead
- Fallen Angel
- Dunkelheit (Burzum Cover)
- Cold
Ja, ja, die depressiven Finnen. Statt in Glücksmelodien zu erstrahlen wie alte STRATOVARIUS oder SONATA ARCTICA, fängt nun das ganze Volk kollektiv an zu merken, dass man in seinem Land viel zu wenig Sonne hat. Und wäre das noch nicht genug, scheint ihnen auch noch der Doom zu gefallen. DEPRESSED MODE etwa scheinen aus ihrem Vergnügen eine Tugend gemacht zu haben und liefern mit dem durchaus interessanten Erstling "Ghost Of Devotion" ein Album ab, das glatt zu Diskussionen führen könnte.
Denn der Zusatz Melodic gibt dem Ganzen eine Beifügung, die das Resultat dermaßen abhebt, dass man sich nur verwundert die Augen reiben kann. Das Grundgerüst von DEPRESSED MODE besteht aus herrlich langsamen, fast schleichenden Lavariffs, die ähnlich AHABs "The Call Of The Wretched Sea" umherwabern und einen immer tiefer ziehen, egal ob ins Wasser oder in innere Depressionen; das Gewicht der CD ist beachtlich. Dann jedoch kommt der Melodic-Faktor an die Reihe, und hier wird vergnüglich mit einem anderen finnischen Melodieträger gewerkelt, nämlich dem NIGHTWISH-Bombast. So gibt es um die ganze Tonne an Riffs herum auch Keyboardmelodien, Streicherchöre und eine verzweifelt klingende Frauenstimme im Duett mit dem Grunzmeister zu bewundern. Die Frage, die sich stellt, ist: Was soll es bewirken? Denn trotz aller Versuche kommen Epik und Bombast nicht zu ihrem Recht; dafür würden auch cleane männliche Vocals fehlen, die dem Ganzen einen erhabenen Touch verliehen. Ist es der Eingängigkeit wegen? Nein, denn dafür sind die Streicher und Keyboards viel zu sehr auf Atmosphäre aus. Und dann beginnt man zu verstehen, dass das gesamte Beiwerk nur dazu dient, dass Gehörte noch schwerer zu machen. Und sobald das durchdringt, beginnt man erst, das Gewicht der Platte zu begreifen.
Kurz gefasst, mit "Ghost Of Devotion" bahnt sich eine Tonne an Seelenballast an, der in den kommenden Herbsttagen für so manch verhangenes Fenster sorgen dürfte. Die Atmosphäre übersteigt teilweise sogar die des oben angesprochenen AHAB-Werkes. Denn während die Gitarren wabern und der Grunzgesang sich durch die Soundwand rollt, schlagen Wellen aus Keyboardmelodie und Frauengesang auf den Zuhörer ein, die nichts weiter tun als ihn noch mehr herunterzuziehen. Ich empfehle beim Genuss der CD neben Kerzen und Rauchstäbchen unbedingt einen druckvoll eingestellten Basssound und eine Cola light.
Anspieltipps: Alone, Words Of Silence, Ghosts Of Devotion
- Redakteur:
- Lars Strutz