DEPRESSIVE WINTER - Nihilum Bellus
Mehr über Depressive Winter
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- From The Depths
- Voices
- Despair
- Abyss
- Post Mortem Celebration
- Cold Way
- Delicious Sorrow
- Canticle
Falsche Jahreszeit, trotzdem gut
Ein etwas frischer, aber angenehmer Frühlingstag. Die Vögel zwitschern, die Sonne strahlt im hellen Gewand und "Nihilum Bellus" erreicht meinen Briefkasten. Gleich schmeiße ich den neuesten Rundling unserer westlichen Nachbarn von DEPRESSIVE WINTER in das Abspielgerät und die ersten Quellwolken schieben sich vor die Sonne. Das Intro 'From The Depths' ertönt, eine schwere akustische Last auf den Ohren und die ersten Regentropfen quetschen sich aus dem düster bewölkten Himmel, und das Unheil nimmt seinen Lauf. Wohl am ehesten in die rumpelige Black-Metal-Schiene zu stecken, sind es vor allem die äußerst schweren Riffs, von denen das "Nihilum Bellus"-Unterfangen regiert wird.
So haben die Franzosen alles parat, was den Schwarzmetall des Untergrundes so ausmacht: Kauziger, keifender Gesang, Blastbeats in Hülle und Fülle. dieser allgegenwärtige Szenecharme sowie tiefe, geschmackvolle Klampfenarbeit. Gleich zu Beginn machen 'Voices', das überaus zähe 'Despair' und das leicht wahnsinnige 'Post Mortem Celebration' klar, dass DEPRESSIVE WINTER nicht viel verkehrt macht. Auch zum Ende hin hat man mit dem Speed-Metal-artigen 'Delicious Sorrow' mehr als brauchbares, hörwilliges Material am Start.
So dürfen die positiven Wörter sicherlich nicht darüber hinweg täuschen, dass man in der Underground-Produktion sicherlich etwas mehr hätte rausholen können, obgleich in dieser Art die Intensität und Glaubwürdigkeit von "Nihilum Bellus" sicherlich erhalten bleibt. Passend wirken die Töne äußerst schwerfällig, melancholisch, ja beinah schon depressiv. So hätte "Nihilum Bellus" im Oktober sicherlich ein paar Pluspunkte sammeln können. In einem Monat, wo die Bäume ihre lebendigen Blätter fallen lassen, die Tage düsterer und trister werden und das Klima von Wind, Schwermut und dicken Regentropfen regiert wird, hätte DEPRESSIVE WINTER eine recht ordentliche Figur gemacht. Im Wonnemonat Mai, wo sich das Szenario zwar auch blicken lassen kann, die Menschheit aber mehr Lust auf Sonne, Sommer und Leichtfüßigkeit hat, wirkt "Nihilum Bellus" zu finster.
Anspieltipps: Voices, Post Mortem Celebration, Delicious Sorrow
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp