DERDIAN - New Era Pt.4 - Resurgence
Mehr über Derdian
- Genre:
- Epic Symphonic Power Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Eingenproduktion
- Release:
- 27.08.2023
- The Grin of Revenge
- The Evil Messiah
- Face To Face
- Dorian
- Black Typhoon
- Resurgence
- All Is Lost
- Derdian
- Astar Will Come Back
Thematische Fortsetzung der ersten drei Alben.
Fünf Jahre nach dem letzten Album "DNA" kehrt die Ende der neunziger Jahre gegründet Band DERDIAN zurück zu ihren Wurzeln und setzt mit "New Era Part IV - Resurgence" (zu Deutsch: Wiederauferstehung) die auf den ersten drei Alben begonnene "A New Era-Fantasy-Story" fort, nachdem man sich auf den letzten Alben eher aktuellen, gegenwärtigen Themen widmete.
Bis auf ein kurzes Gastspiel beim Label Magna Carta, für zwei Alben am Anfang ihrer Karriere, veröffentlichen die Italiener ihre Alben im Eigenvertrieb. Symphonischer Power Metal aus Italien, genau meine Baustelle – bisher ist DERDIAN allerdings an mir vorbeigegangen, doch das wird sich sicher ändern, soviel vorab! Aber fangen wir vorne an.
Der Opener 'The Grin of Revenge' brettert nach kurzem Keyboard-Intro flott los. Mein erster Eindruck ist: RHAPSODY als sie noch kein FIRE im Namen hatten – nur ohne Bombast. Sänger Ivan, der auch bei den Landsmännern von VISION DIVINE das Mikro inne hat, besitzt eine kraftvolle Stimme, die eher in den mittleren als in den ganz hohen Lagen agiert, die er aber auch beherrscht. 'The Evil Messiah' überzeugt mit geschmeidigen Vocal-Lines, einem schönen Klavierbreak und starkem Gitarrensolo. Apropos - die Gitarren sind für das Genre erstaunlich hart und streifen gern mal US-Metal-Regionen. Daumen hoch, den bösen Messias kann ich als Anspieltipp empfehlen. 'Face To Face' ist ein aggressiver Midtempo-Stampfer, bevor es mit 'Dorian' wieder flotter wird. Hier zeigt Ivan, dass er auch hohe Noten trifft, ohne dass es einem die Trommelfelle zerschneidet und auch in diesen Lagen sicher und kraftvoll agiert. 'Black Thyphoon' wurde bereits 2021 als Single veröffentlicht. Eine gute Wahl, denn der Song ist recht repräsentativ für das Album und fasst es mit flotten Soli von Keyboard und Gitarre, abwechslungsreichem Gesang, zahlreichen Tempowechseln gut zusammen. Es folgt der Titelsong 'Resurgence', erwähnen möchte ich an dieser Stelle den glasklaren Sound, in dem trotz fast permanent durchgetretener Fußpedale kein Instrument untergeht, Bass, Keyboards und die Gitarren sind jederzeit klar und deutlich herauszuhören! Der Sound auf dem Album ist einfach großes Kino! 'All Is Lost' ist die (Power)Ballade des Albums, sie beginnt leise, mit akustischer Gitarre und Keyboard. Hier möchte ich nochmals Sänger Ivan erwähnen, wie klar und kraftvoll der Mann agiert, auch wenn die Stimme quasi für sich alleine steht. Die Bandhymne 'Derdian' folgt wieder auf flottem Fuße, bevor mit 'Astar Will Come Back' bereits das Ende eines fantastischen Albums ansteht.
Auch nach mehreren Durchgängen finde ich keine Kritikpunkte, der Kitschfaktor auf "New Era Part IV - Resurgence" ist niedrig, die Gitarren haben viel Druck und Power, rhythmisch wird in jedem Lied einiges an Abwechslung geboten und man findet immer wieder neue, kleine Details. Die Keyboards sind immer präsent, aber kleistern die Songs nicht zu, im Sound dominiert die Gitarre.
Neu oder gar innovativ ist das alles nicht, aber in dem musikalischen Rahmen, in dem die Band agiert, geht es fast nicht besser. Einzig einen Longtrack vermisse ich, aber der kann ja auch einem der nächsten Alben noch kommen. Mit mir haben die Italiener einen neuen Fan gewonnen, und ich frage mich immer noch, wie es sein kann, dass die Jungs mir bisher durchgerutscht sind? Eventuell ist das tatsächlich einer der Nachteile, ohne Label im Rücken zu agieren?
Für Fans von RHAPSODY (OF FIRE), DRAGONLAND oder VISION DIVINE ein Muss, aber auch STRATOVARIUS oder SONATA-ARCTICA-Liebhaber können, nein müssen, ein Ohr riskieren! DERDIAN sind einfach zu gut, um weiterhin unter dem Radar zu fliegen.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Maik Englich