DESERT - Never Regret
Mehr über Desert
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Raven Metal
- Release:
- 30.03.2015
- Chasing The Prey
- Assassin's Fate
- Son Of A Star
- The Wolf's Attack
- Never Regret
- The Road To You
- 1812
- Flying Dutchman
- Final Journey
- Imperial Eagle
- Invincible
Grundsolides aus Israel.
Israel ist schon lang kein unbeschriebenes Blatt mehr auf der musikalischen Landkarte, sorgen doch Bands wie ORPHANED LAND, BETZEFER oder HAMMERCULT regelmäßig dafür, dass wir aus Nahost Hochwertiges für die Lauscher bekommen. Doch auch DESERT darf man in dieser Aufzählung nicht vergessen, konnten die Epic-Dark-Metaller aus Beersheba 2011 mit ihrem Debüt "Star Of Delusive Hopes" doch durchaus überzeugen. Vier wirklich lange Jahre hat es gedauert, bis nun endlich mit "Never Regret" der Nachfolger in den Startlöchern steht. Und wie zumindest die beiden erstgenannten Bands der oberen Aneinanderreihung involviert auch DESERT einen leicht orientalischen Hauch in ihrem Sound, was direkt an der 'Chasing The Prey'-Eröffnung deutlich wird. Doch das ist nicht das Einzige, womit die Band um Sänger Alexei Raymar aufhorchen lässt.
So wird auf "Never Regret" eine reichhaltige Palette an verschiedenen Power-Metal-Klängen an den Tag gelegt: Mal schimmert der Folk Metal durch ('Flying Dutchman'), mal geht es etwas stampfender und erhabener ('Son Of A Star') zur Sache, mal dominiert das Keyboard ('Never Regret'), mal spielt sich der Refrain in den Vordergrund ('The Wolf's Attack') und der melodische Anteil kommt auch nie zu kurz ('Assassin's Fate', 'Invincible'), sodass man auf dem Zweitwerk der Israelis durchaus fündig werden kann. Hier bietet sich grundehrliches, melodisches Kraftmetall, das ein wenig konsequenter und zielstrebiger als das Debüt vor sich hin musiziert.
Und trotzdem fehlt es "Never Regret" an richtigen Highlights, wahrhaftigen Dosenöffnern, die es zu einem richtigen Genre-Hingucker avancieren lässt. Das ist handwerklich gut, DESERT versteht es auch, entsprechend Spannung in der Musik zu etablieren und so manche Melodie weiß auch über einen längeren Zeitraum zu gefallen. Doch wirklich auf das Gaspedal treten die Herrschaften zu selten, kaum ein Song wird von der Geschwindigkeit geprägt, was in meinen Augen im Power Metal obligatorisch ist.
Das ist bei DESERT und dem – unter'm Strich – guten Zweitwerk Meckern auf hohem Niveau und bei erst zwei Alben auf der Habenseite drücke ich gern noch beide Augen zu. In Zukunft darf die Truppe trotzdem nachlegen und an den "Hymnen für die Ewigkeit" arbeiten. Anno 2015 reicht es immerhin noch für eine durchaus gute Benotung, die jedoch noch viel Luft nach oben hat. Das Potential, auch in höheren Regionen ihr Unwesen zu treiben, haben die Israelis jedoch allemale. Das nämlich ist auf "Never Regret" in jeder Faser spürbar.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp