DESERTED FEAR - Drowned By Humanity
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2019
Mehr über Deserted Fear
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media Records
- Release:
- 02.02.2019
- Intro
- All Will Fall
- An Everlasting Dawn
- The Final Chapter
- Reflect The Storm
- Across The Open Sea
- Welcome To Reality
- Stench Of Misery
- A Breathing Soul
- Sins From The Past
- Scars Of Wisdom
- Die In Vain
- Tear Of My Throne
Immer noch im oberen Drittel der Death-Metal-Bundesliga
Ja, ich bin Fanboy. Die Jungs von DESERTED FEAR haben bereits auf dem Debüt "My Empire" an eine imposante Interpretation altschulischen Todesstahls gezockt. Mit dem Nachfolger "Kingdom Of Worms" haben die Thüringer ihr bisher stärkstes Eisen ins Feuer geblasen. "Dead Shores Rising", der Silberling aus dem Jahr 2017 zeigte schon die ein oder andere Abnutzungserscheinung, auch wenn das Material zu überzeugen wusste, schien der Zug etwas festgefahren.
Und genau das wird mit dem neuesten Release deutlich. "Drowned By Humanity" setzt die Tendenz fort, die das (Kern)-Trio eingeschlagen hat. Auch auf dem Langspieler Nummer vier findet sich beileibe kein Durchschnitt, doch die Routine hat Einzug gehalten, Überraschungen gibt es wegen des zugegebenermaßen engen Korsetts, das sich DESERTED FEAR übergezogen hat, keine. Klar, es gibt unzählige Beispiele an Bands, die immer und immer wieder das gleiche verzapfen und für die eine Kurskorrektur das Todesurteil bedeuten würde. Im Gegensatz zu den ASPHYXen oder den BOLT THROWERern dieser Welt fehlt DESERTED FEAR aber das morbide Element und ein geschicktes Händchen für zwingendes Songwriting und Catchiness.
Das 'Intro' von "Drowned By Humanity" verrät dabei schon einiges über die folgenden 48 Minuten. Die Orchestrierung aus der Konserve möchte gerne nach Breitwand klingen und das Thema gerne Spannung erzeugen - es möchte größer klingen als es ist. Auch wenn es die Drei im weiteren Verlauf immer wieder schaffen, das Genick des Rezipienten zu strapazieren, ist ein roter Faden erkennbar. Schema, Aufbau und Melodieführung der elf Songs (plus zwei Bonus-Titeln) ist in weiten Teilen vorhersehbar. Ich muss mich jetzt aber doch etwas bremsen. Denn unter dem Strich ist DESERTED FEAR auf "Drowned By Humanity" dennoch ein gutes Stück davon entfernt, Durchschnittskost abzuliefern. Die ein oder andere (bewusste?) Reminiszenz an DESULTORY (zum Beispiel im flinken 'Reflect The Storm') und andere Heroen vergangener Tage, die nicht so häufig vom jungen Nachwuchs rezipiert werden, nötigt Anerkennung ab.
In der ersten Death-Metal-Bundesliga ist DESERTED FEAR noch im oberen Tabellendrittel zu finden. Die Thüringer müssen sich künftig allerdings strecken, um erneut Augenhöhe zu SULPHUR AEON, NECROS CHRISTOS und DEATHRITE zu erreichen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Haris Durakovic