DESIGN ABSTRACT, THE - Technotheism
Mehr über Design Abstract, The
- Genre:
- Symphonic Melodic Death Metal / Industrial
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 29.01.2021
- Relentless
- Deus Est Machina
- The Apotheosis
- Among The Stars
- The Resistance
- Voidwalkers
- The Omnisphere
- Data Shield Attack
- The Return
- Elucidate
- Parallel Projection
- Annihilation
- A World Of One
Musikalisch erfrischender Genre-Mix mit Abzügen in der B-Note
Es war insbesondere die Neugier auf die Musik, die sich hinter der selbst gewählten Genre-Kategorie Sci-Fi Symphonic Melodic Death Metal verbergen könnte, die mich dazu veranlasste, mich für die Rezension von "Technotheism" zu melden. Die Kanadier THE DESIGN ABSTRACT sind trotz eines Albums und zweier EPs nämlich bisher komplett unter meinem Radar geflogen, auch wenn ich sonst ja jeglichem Schwermetall im entferntesten Fahrwasser von IN FLAMES, DARK TRANQUILLITY und Co. entgegen fiebere. Höchste Zeit also, auch die Musik des Duos bestehend aus Logan Mayhem (Gitarre, Synthesizer) und Voiicide (Gesang, Bass und Sampling) einmal anzutesten.
Doch wie die Bandbesetzung und Instrumentierung schon andeutet, müssen Fans des klassichen Gothenburg Sounds eine ordentliche Portion Toleranz für Synthesizer und Elektro-Spielerein mitbringen. So klingt das Intro 'Relentless' bereits nach einem wahnwitzigen Mix aus Filmsoundtrack, Klassik und Black Metal. 'Deus Est Machina' legt dafür im Anschluss mit einem fetten Death-Metal-Riff los, nur um später beim melodischen Refrain in Pop-Untiefen abzutauchen und schließlich mit Stakkato-Gitarren und Double-Bass-Attacken im FEAR FACTORY-Fahrwasser zu landen. Sicher kein schlechter Song, aber so richtig warm werde ich mit dem Sound von THE DESIGN ABSTRACT noch nicht. Das kurze und knackige 'The Apotheosis' gefällt mir da dank feiner Hookline schon deutlich besser, nur wird mit dem Industrial-Instrumental 'Among The Stars' im Anschluss direkt wieder Fahrt rausgenommen. Ein Umstand, der mich im Verlaufe der weiteren Spielzeit immer wieder stören wird, denn gerade dann wenn der Hörer von einer gelungenen Nummer wie 'Data Shield Attack' oder 'Voidwalkers' gepackt wird, steht schon der nächste Brücken-Track in den Startlöchern und bremst den Hörfluss aus. Die Intention hinter diesen Zwischenspielen ist klar, sie sollen der futuristischen Atmosphäre von "Technotheism" noch mehr Nahrung geben, doch wirken sie leider viel zu oft wie eingestreutes Füllmaterial, um die Spielzeit künstlich aufzublähen. Erschwerend kommt hinzu, dass mir der Sound der Scheibe so garnicht gefallen will. Das liegt primär daran, dass Syntheziser und Gesang viel zu dominant im Vordergrund thronen und die (wahrscheinlich) programmierten Drums teilweise komplett unter dem dicken Orchester-Teppich verschwinden, was vielen Song leider den nötigen Druck nimmt. Klar, die Kanadier sind solz auf ihre Samples und Spielereien, immerhin sind diese auch ein Alleinstellungsmerkmal der Band, doch darunter sollte nicht die restliche Instrumentierung leiden müssen.
So bleibt 'Parallel Projection', das noch am ehesten Metalband und Elektro-Anleihen homogen zusammenbringt, die einzige Komposition, die mich auf ganzer Linie überzeugen kann. Mit dem übrigen Material auf "Technotheism" tue ich mich angesichts der zerfahrenen Trackliste und der unvorteilhaften Produktion allerdings doch etwas schwer, auch wenn das Duo dank seines sehr eigenwilligen Sounds eigentlich alles mitbringt, um sich von der breiten Masse wohltuend abzusetzen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs