DESILENCE - Wreck The Silence
Mehr über Desilence
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Twilight Zone Records / Twilight
- Release:
- 22.08.2008
- I Am You Will
- Awakening
- Drive
- Red War
- I Wreck
- Initiation
- Worst Mood
- Cancer's Dance
- Temptation
- Painted Grey
- Life Run
- Last Ride
- Land Of Confusion
Das Cover versinnbildlicht, was den Hörer auf "Wreck The Silence" erwartet: Hier ist definitiv eine musikgewordene Abrissbirne am Start und hört auf den Namen DESILENCE. Das Quintett, bei dem Andreas Jechow von DEW-SCENTED am Schlagzeug sowie der aktuelle HOLY MOSES- und COURAGEOUS-Basser Thomas Neitsch mit von der Partie sind, hat sich nach den durchwegs positiven Kritiken zu ihrem Demo "Antisilent", das mittlerweile trotz einer Auflage von 1000 Stück ausverkauft ist, offenbar auch weiterhin zum Ziel gemacht, als Abrissbirne zu fungieren und kredenzt uns 13 wuchtige Tracks in mannigfaltiger, aber immerzu brachialer Machart.
Die Jungs haben mächtigen Thrash Metal am Start, der sowohl reichlich Einflüsse der Bay Area intus hat, ebenso aber sind DESILENCE mächtig von den alten Meistern der deutschen Szene inspiriert worden. Obendrein lassen sich auch vereinzelte Anleihen von Thrash-Helden der 90er Jahre heraushören, manchmal kommen die Buschen hinsichtlich der Brachialität gar verdächtig nahe an Thrash/Death Metal heran.
Wer der Meinung ist, auf "Wreck The Silence" ginge es ausschließlich derb und rumpelig zur Sache, liegt jedoch definitiv falsch, denn das Duo Peter Geltat und Felix Gretzer schüttelt nicht nur aggressive Riffs aus dem Ärmel, sondern weiß auch mit einer Menge an markanten Melodien aufzuwarten und versteht es zudem, durch gefühlvolles Spiel für Abwechslung (und kurze Verschnaufpausen) zu sorgen.
Wenn Kritikpunkte an diesem Album zu finden sind, dann wohl nur, dass die eher maue Coverversion von 'Land Of Confusion' (GENESIS) nicht unbedingt sein hätte müssen und auch am mitunter etwas zu eindimensionalen und heiseren Gesang von Hagen Hirschmann darf man Kritik anbringen. Dieser passt zwar in den heftigen und aggressiven Passagen sehr gut zum Gesamtvortrag, auch in den gefühlvollen Passagen kann Hagen für Akzente sorgen - doch immer dann, wenn er das Tempo seiner Mitstreiter nicht mehr halten kann, wirkt sein Gesang zu hektisch und lässt dadurch die nötige Ausdruckskraft vermissen.
Dabei ist Hagen an sich ein sehr guter Vokalist und vermag in den wenigen, hier vertretenen Power-Metal-Passagen durch sein kraftvolles Organ ebenso zu überzeugen wie wir es von seiner Neben(?)baustelle LOGAR'S DIARY gewohnt sind, bei der übrigens auch Felix mitarbeitet, allerdings am Viersaiter. Ansonsten besteht kein Grund zum Meckern, DESILENCE hinterlassen den Zuhörer geradezu niedergerissen. Zum Schluss sei den Jungs noch etwas mitgeteilt:
Der Ausspruch "wenn die Berliner Mauer nicht abgerissen wäre, gäbe es DESILENCE nicht", hat zwar auf Grund der Herkunft der Musiker seine Berechtigung, doch hinsichtlich der Wucht dieses Albums darf man getrost annehmen, dass dieses Bauwerk spätestens durch "Wreck The Silence" endgültig zum Einsturz verdammt gewesen wäre.
Anspieltipps: Awakening, Initiation, Cancer's Dance, Painted Grey
- Redakteur:
- Walter Scheurer