DESOLATE SHRINE - Deliverance From The Godless Void
Mehr über Desolate Shrine
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Dark Descent Records
- Release:
- 10.11.2017
- The Primordial One
- Lord Of The Three Realms
- Unmask The Face Of False
- The Waters Of Man
- Graeae
- Demonic Evocation Prayer
- The Silent Star
- ...Of Hell
Dissonanz ist Trumpf!
Die ersten Eindrücke des neuen DESOLATE SHRINE-Albums verheißen nichts Gutes: Die Band propagiert das totale dissonante Chaos und lehnt sich in ihrer Experimentierfreude relativ weit aus dem Fenster, ohne dabei irgendeinen Gedanken an eine etwas gemäßigtere Gangart bei der Konzeption der acht frischen Kompositionen zu verschwenden. Doch "Deliverance From The Godless Void" ist beileibe keine verworrene Effektshow oder gar ein aufgeblähtes Monstrum, das sich lediglich um seine starken Kontraste kümmern mag. Vielmehr steckt ein ausgebufftes Konzept hinter der neuen Scheibe der Truppe aus Helsinki, die im dritten Anlauf endlich ihr eigenes Magnum Opus erstellt.
Allerdings ist die Platte gleichermaßen eine extreme Herausforderung, die nicht nur in den zahlreichen Tempowechseln ihre eigenwilligen Charakteristika entwickelt, sondern auch in der fast schon übermotivierten Performance, die sämtliche Stimmungslagen der finsteren Tonkunst in sich trägt und nur selten eine solche expressisonistische Kraft entwickelt wie bei diesen ambitionierten Finnen. Trotzdem dauert es verhältnismäßig lange, bis sich "Deliverance From The Godless Void" endlich öffnet und den Bastard entfesselt, der sich hier an der Trennlinie zwischen Black Metal und SOLEFALD-typischem Wahnsinn konstituiert.
'Unmask The Face Of False' beispielsweise bietet in mehr als zehn Minuten den absoluten Frost-Overkill, geprägt von zahlreichen Breaks und einer spürbar nihilistischen Grundhaltung, deren hasserfüllte Eigenheiten einen großen Teil des neuen Bandsounds beschreiben. Aber selbst vermeintlich kompakte Songs wie 'The Waters Of Man' und '...Of Hell' sind alles andere als leichte Kost und Teil eines Komplexes, in dem Dissonanz die treibende Kraft einer kreativen Black-Metal-Show bleibt und Extreme beschreibt, die man nur ganz, ganz selten in einer solchen Intensität erleben darf. DESOLATE SHRINE hat mit Album Nr. 3 die Weichen gestellt und die eigene Position um ein Vielfaches verbessert. Jetzt braucht die Band nur noch Zuspruch - aber das sollte angesichts der Klasse von "Deliverance From The Godless Void" die kleinste Sorge der Herren aus Helsinki sein!
Anspieltipps: Unmask The Face Of False, The Graeae, The Silent Star
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes