DESOLATION CATALYST - Hell's Fire EP 2011
Mehr über Desolation Catalyst
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenpressung / Promo
- Release:
- 01.04.2012
- Intro
- No Escape
- Hell's Fire
- Dying World
- My Pain
<p>Die schwäbische Art, den Melodic-Death-Metal-Elch zu bruzzeln: Lecker aber tödlich.</p>
Schwedisch Gmünd liegt, wie der Name schon sagt, in Schweden, weiß ja jedes Kind. Da verwundert es nicht ganz so arg, dass sich dort in letzter Zeit Bands mit Mitt-90er-Death-Metal-Sound vermehren wie andernorts die Elche oder Fjorde. Während melodischer, technischer Death Metal in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung verliert, bereitet sich dort mit DESOLATION CATALYST bereits die zweite Band nach BLEEDING RED, welche auch auf diesen Seiten unlängst ihr gutes Debut präsentierten, auf die globale Bühnenherrschaft vor.
Schon optisch wird auf der kostenlosen EP nicht lang gefackelt, sondern sofort der Grill angeworfen, das schürt Erwartungen. Aber keine Sorge, die werden eingehalten, auch wenn man sich im Intro erst noch verwundert frägt, ob man nicht doch den Soundtrack zu einem Spaghetti Western eingelegt hat. Aber dann: schwarz angehauchter Thrash duelliert sich messerscharf mit melodischem Death Metal, garniert mit einigen technischen Versatzstücken und ausufernden Soli. Beachtlich auch, was Schlagzeuger Denis Kopp im Hintergrund liefert, wilde Breaks und Rhythmusspielerein gibt es da zu Hauf, ohne verkopft zu wirken. Über dem Gemetzel fauchen die Gitarristen Micheal und Benno im Duett um die Wette, auch wenn beide leider ziemlich ähnlich klingen und eine Zuordnung fast unmöglich ist.
Und die Songs? Die knallen stellenweise richtig schön um die Ohren, 'No Escape' beginnt mit einem tollen Lead, um sich dann in pure Raserei zu steigern, die im rausgerotzten Refrain in einem ruhigen Solo kulminiert. Gegen Ende lockern geschickt akustische Gitarren das Inferno auf und zeigen, dass Dynamik und Spielfreude neben dem satten, differenzierten Sound einen guten Teil des Erfoglsrezepts ausmachen. Dem gegenüber steht der Gesang, dem mehr Abwechslung und Eigenständigkeit der beiden Fronter zeitweise gut tun würde. Das Highlight der vier nicht eben kurzen Elchtöter markiert allerdings das abschließende 'My Pain'. Immer wieder blinzeln ganz vehement IRON MAIDEN mit den typischen Twin Guitarren um die Proberaumecke, um im nächsten Moment hinterrücks von CARCASS zu deren "Heartworks"-Zeit abgemeuchelt zu werden.
Sieht man davon ab, dass als Bassdrum eine Schuhschachtel benutzt wurde, lässt das erste Lebenszeichen deutlich aufhorchen und auf ein ganzes Album hoffen. Solange können sich Interessierte die EP kostenlos direkt hier oder auf der Facebookseite der Band herunterladen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Simon Volz