DESTINATION'S CALLING - Invisible Walls
Mehr über Destination's Calling
- Genre:
- Melodic Metal
- Release:
- 29.09.2006
- Intro
- Fallen From Grace
- Sinthetic
- Trapped In Silence
- Bleeding Again
- Prolog
- Invisible Walls
- Disconnected
- Sentenced
- Turning Away
- Destination's Calling
Die süddeutschen Melodic-Metaller DESTINATION'S CALLING scheinen sich in ihrem regionalen Umfeld schon eine beachtliche Live-Reputation erspielt zu haben. Dabei ist "Invisible Walls" - nach dem im Jahr 2001 erschienen Debüt "Mastery Of The Light" sowie zwei Promo-CDs aus dem Jahre 2003 - erst ihr zweites Album. Die in den Dreamscape-Studios entstandene Eigenproduktion bewegt sich akustisch und optisch auf hohem Niveau, und auch die Kompositionen selbst können durchaus mit einer Label-Veröffentlichung mithalten.
Stilistisch orientiert sich das Quartett irgendwo zwischen deutschem Power und finnischem Melodic Metal und trifft damit tendentiell den Geschmacksnerv der Rezensentin. Allerdings fehlt es ihm trotz erkennbarem handwerklichen Können an den Instrumenten in Sachen Gesang an dem natürlichen Charme, der beispielsweise meinen Lieblings-Finnen SONATA ARCTICA anhaftet. Christian Gräter macht seinen Job zwar nicht schlecht, tönt aber stets ein wenig schwach auf der Brust und bremst die Songs dadurch permanent aus.
Auf der Haben-Seite stehen, das im Midtempobereich agierende und mich aufgrund der mehrstimmigen Gesangspassagen ein wenig an VANISHING POINT erinnernde, 'Fallen From Grace' und die mit spannenden Gitarrenparts aufwartende Power-Hymne 'Trapped In Silence'. Von den schnelleren Tracks macht das rifflastige 'Turning Away' ganz gut Laune.
Doublebass-Stampfer wie 'Sinthetic' oder die finale Selbstbeweichräucherungs-Hymne 'Destination's Calling' (Musste das denn sein?) hingegen klingen bei der arktischen Sonate viel frischer, und Balladen der Sorte 'Bleeding Again' aus dem Mund von Tony Kakko weniger schnulzig. Wobei das akustische 'Disconnected' so übertrieben sanft ist, dass ich es schon wieder putzig finde. Auch der achtminütige Titeltrack wirkt trotz netter Tempowechsel wegen der ecken- und kantenlosen Gesangslinien viel zu weichgespült, um über diese Länge fesseln zu können.
Da DESTINATION'S CALLING in anderen Magazinen durchaus positive Rezensionen einheimsen konnten, sollten sich Melodic Metal-Fans anhand der auf der Bandhomepage hinterlegten Songs aber unbedingt selbst ein Bild machen und "Invisible Walls" bei Gefallen gleich für 10 Euro käuflich erwerben. Bekanntlich ist nichts so sehr Geschmackssache wie die Stimme eines Sängers ...
Anspieltipps: Fallen From Grace, Trapped In Silence, Disconnected, Turning Away
- Redakteur:
- Elke Huber