DESTINCE - Labyrinth
Mehr über Destince
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 27.04.2024
- Echoes
- Out Of Reach
- Down With Dignity
- Oncoming Past
- Labyrinth
- Nightingale
Im Labyrinth der Songs.
2018 gegründet machten die fünf Marburger von DESTINCE in den vergangenen Monaten überwiegend durch die Auskopplung diverser Singles auf sich aufmerksam. Insgesamt sechs Stück sind es geworden, die nun gebündelt unter dem Titel "Labyrinth" ihr erstes Studioalbum markieren. Für dieses haben sich Frontmann Manuel und Konsorten – Benjamin und Christopher an den Klampfen, Jamie am Tieftöner und Danilo hinter der Schießbude – mächtig ins Zeug gelegt.
Grob im melodischen Death Metal einzuordnen – wobei DESTINCE sich musikalisch aber eher an AMON AMARTH als ARCH ENEMY oder DARK TRANQUILLITY orientiert – verfolgen die Hessen einen sehr progressiven Weg. Hier wechseln sich die harten, brachialen Parts mit ruhigen, besinnlichen Momenten, meist nur durch Bass oder Akustikgitarre begleitet, geschmackvoll ab und sorgen für sehr viel Abwechslung. Dazu der gutturale Gesang und Chöre, die vereinzelt im Klargesang stimmungsvoll vor allem besagte Verschnaufpausen veredeln.
Leider liegt in dieser Abwechslung auch der größte Kritikpunkt: der fehlende rote Faden. In diesem Sinne macht die Scheibe ihrem Namen alle Ehre, sind Songs wie 'Out Of Reach' oder 'Oncoming Past' zwar handwerklich erhaben und vor allem für Genre-Fans gut anzuhören, doch die klare Linie ist nur mit einer Lupe zu erkennen. So wirkt "Labyrinth" nach den ersten Durchgängen leider zu zerfahren und auch im weiteren Verlauf haben es 'Down With Dignity' oder der Titeltrack, die allesamt coole Ansätze haben, sehr schwer, aufgrund dieser Aufbau-Labyrinthe den Zugang zu bekommen.
Insofern war es in den letzten Monaten recht sinnvoll, die "Labyrinth"-Stücke vorerst einzeln zum Besten zu geben, damit man sich anhand derer im Albumverlauf orientieren kann. Für jemanden, der direkt die Albumvollbedienung bekommt, dürfte es anfangs schwierig sein, trotz guter bis sehr guter Ansätze – vor allem das Wechselspiel aus Growls und dezentem Klargesang gefällt – nicht den Faden zu verlieren. Doch für ein Erstlingsalbum ist das schon recht ordentlich, meine Herren.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp