DESTINITY - In Excelsis Dementia
Mehr über Destinity
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Adipocere
- Release:
- 05.04.2004
- After The Grace Of Kaos Synopsis
- Gloria In Exelcis Ecclesia
- Divine Extase
- Heffen Kemet
- Until Death Desire
- Sadistic Massacre
- Black Upon The Throne
- And Silence
- Pleasures Of Flesh
- Forceps Of Hate
Leute, was ist denn in Frankreich los? Mischen die dort ansässigen Winzer zur Zeit ein Elixier in den Wein, das abgedreht-symphonische Black-Metal-Wüstlinge produziert? ANOREXIA NERVOSA haben es mit "New Obscurantis Order" schon vorgemacht, deren aktuelles Album steht bereits in den Startlöchern. Und nun noch ihre Landsleute DESTINITY. Ihr Drittwerk "In Excelsis Dementia" ist eines jener Alben, die anfangs verwirren, um später extrem süchtig zu machen.
Was also ist passiert? Macht euch geistig auf eine wilde, selten kitschige, dafür umso pompösere Mischung aus Black, Death und Pagan Metal gefasst, eine abgefuckt-geile Reise durch die düstersten Gedärme der Hölle. Die CD beginnt dabei schon völlig krank: Extreme Todesblei-Riffs fahren durch die Glieder, bald darauf wechselt 'After The Grace Of Kaos Synopsis' seinen Charakter und geht als astreiner Black-Metal-Song weiter. So oder ähnlich wiederholt sich das Spiel bei allen Songs von "In Excelsis Dementia", dazu gesellen sich Pagan-Metal-Anleihen à la alte BORKNAGAR, akustische Passagen und coole Keyboard-Teppiche, aber auch kleine Synthie-Effekte. Dieser DESTINITY-Mix klingt zum Glück nicht überambitioniert, sondern einfach nur geil.
Frontgrunzer Mick holt dabei immer wieder tief Luft zum Losbrüllen, Gitarrist Zephiros kreischt zurück, Keyboarder Morteüs singt betörend-beschwörend und klar - was für ein Kampf zwischen blasphemischen Stimm-Titanen! Zwischen den Songs lockern kleine, fast schon hörspielhafte Einlagen das höllische Inferno auf: Eine Frau stöhnt zu langsamen Tekkno-Beats, ein Kind weint ängstlich ... Mit all diesen Zutaten und vielen genialen Riffs entfaltet das "In Excelsis Dementia"-Rezept nach und nach sein Aroma und jenen Reiz, der vielen anderen symphonischen Black-Metal-Bands abgeht: DESTINITY klingen nämlich böse UND brutal, sie spielen keine dunkle Kindergarten-Musik. Vielmehr ist diese Scheibe vertonter dreckiger Sex zwischen notgeilen Dämonen einer tiefschwarzen Hölle, in der eine Regel nichts und Stärke alles zählt - genau diese geplante Anarchie findet sich auf "In Excelsis Dementia". Und wer nach einem genialen Ur-Keif-Schrei wie im Mittelteil von 'Divine Extase' immer noch denkt, dass alle Franzosen im Grunde genommen Schwuchteln sind - dem ist eh' nicht mehr zu helfen. Fazit: Pflichtprogramm für alle Black-Metal-Heads, die es auch mal ein bisschen progressiver im Bett mögen.
Anspieltipps: Divine Extase, Black Upon The Throne, Pleasures Of Flesh, Heffen Kemet
- Redakteur:
- Henri Kramer