DESTINY PROGRAM, THE - Gathas
Mehr über Destiny Program, The
- Genre:
- Metalcore/Hardcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Bastardized Recordings
- Release:
- 23.04.2010
- Spenta Mainyu
- Avesta
- Plagiarism Commission
- Through The Progressive Line
- Road To A Recent Passage
- Our National Possession
- Trivial Commoditiy
- The Current Horizon
- Concention And Predictability
- The Illicit Sound
- Liars Poker
- Children Of The Earth
- Yasna
- The Blackwater
- Angra Mainyu
Ein schwer zu greifendes Werk, in dem gute Momente von einem homogenen Brei erdrückt werden.
Das Husumer Quartett THE DESTINY PROGRAM ist mir trotz bereits vier veröffentlichter Langspieler bisher noch nicht untergekommen. Die Band betourte bereits Brasilien und Japan und spielten zweimal auf dem With Full Force - Festival. So weit, so gut.
Etwas überrascht war ich ja, denn das CD-Cover und die Trackliste ließen mich eher auf technischen Metal schließen. Die Schublade wird aber eher in einem Cocktail aus Metalcore und Hardcore geschlossen.
Als erstes fällt mir sofort der Sound ins Ohr, der ist nämlich oberlecker: druckvoll, transparent und überzeugend! Tue Madsen hat ganze Arbeit an den Reglern geleistet. Und richtig Drive hat die Platte auch noch: 'Avesta' prescht nach dem spannungsaufbauendem Intro ordentlich los.
Der Song wird stetig aufgelockert durch Gitarrenappegien, wodurch ein sehr atmosphärischer Charakter sowie ein stetig latenter Klangteppich entsteht. Über allem thronen die derben Shouts von Frontmann Johannes, die jedoch leider (bis auf ein paar cleane Einschübe) kein breites Spektrum aufweisen können, sodass sich über den Zeitraum der Scheibe von stolzen 60 Minuten, dass eine oder andere Gähnen bemerkbar machen kann. Ohne große Höhepunkte wie etwa ein sich abgrenzender starker Refrain geht 'Avestia' zu Ende. Innovativ finde ich das aber eher nicht...
Warum schreibe ich in aller Ausführlichkeit über einen Song? Ganz einfach: weil alle anderen 12 Tracks exakt nach dem gleichen Muster fahren.
Hervorzuheben sind noch das schizophrene 'Road To A Recent Passage', wo sich cleane getragene Passagen die Klinke geben mit brachialen, aber immer zugleich auch zerbrechlich wirkenden „aufa Fresse-Parts“. Schade, dass die cleanen Passagen so rar gestreut sind, denn hier zeigen die Jungs wahre Gefühle.
Auch das darauffolgende 'Our National Pocession' kann sich durch eine intelligente Struktur und fieses Stakkato-Riffing in Unisono mit den Drums abgrenzen. In 'Convention And Predictabillity' scheut man keine LINKIN PARK - Referenzen und es kann sogar gänzlich auf Shouts verzichtet werden, was die Qualität der Platte stark aufwerten kann - als könnte man sagen: Je weniger Shouts desto besser. „Gathas“ schließt mit 'Angra Mainyu' verstörend-verzerrt.
Unbedingt bemerkenswert sind die Lyrics: hier handelt es sich nicht um ein simples Reimschema, sondern es wird eine Geschichte erzählt. "Gathas" beschreibt als Teil der Lehre des iranischen Religionsstifters Zarathustra, die fünf ältesten Hymnen des Werkes. In den Gathas werden Vorstellungen über den Weg des Menschen im Universum und die Möglichkeit im Einklang mit der Wahrhaftigen Ordnung - Asha - zu Leben beschrieben, um einem erfüllten Leben näher zu kommen.
THE DESTINY PROGRAM liefern mit "Gathas" ein sehr gut eingespieltes und noch besser produziertes Werk ab, welches in den cleanen Momenten punkten kann. Jetzt kommt das große aber: Die Hälfte der Tracks hätten bestimmt auch gereicht, zumal sie relativ homogen sind und der Midtempobereich hätte auch gerne mal verlassen werden können. Kurz gesagt: sie können mit „Gathas“ trotz intelligenter Lyrics keine Überzeugungsarbeit leisten. Wenn es nach mir geht, ist dem Genre mit Bands wie KILLSWITCH ENGAGE, AS I LAY DYING und CALIBAN genüge getan, letzten Endes lässt sich aber über Geschmack aber nicht disputieren und alle Metalcore/Hardcore-Verfechter könnten ein Ohr riskieren.
Anspieltipps: Avesta, Road To A Recent Passage, Our National Possession
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke