DESTRA - Joe's Rhapsody
Mehr über Destra
- Genre:
- Progressive Rock
- Label:
- Hellion Records
- The Dinner (Intro)
- Cruel Jungle (prat one)
- Family Album (part one and two)
- Julie
- Cruel Jungle (part two)
- My Little War (My Big Disgrace)
- Lost Bullet
- Goodbye Blue Sky
- Darkness Land
- Wisdom Calls (The preaching)
- One Last Pray
Endlich wieder mal eine progressive Metalband mit kompositorischer Klasse. Mehr brauche ich zu DESTRA aus Brasilien eigentlich schon gar nicht mehr zu sagen. Dort, wo nämlich viele italienische Bands nach wie vor in einer tiefen Sackgasse stehen, zeigen diese Südamerikaner, wie man höheren Gesang perfekt mit ausgeklügelten Songstrukturen kombinieren kann, ohne in eine 08/15-Schema zu verfallen.
DESTRA haben definitiv eine Menge Ideen, und jede einzelne Nummer lebt von den stimmungsvollen Wechseln zwischen harmonischen Piano-Passagen, ruhigem und mitreißendem Gesang, selten übertriebenen Frickeleien und rockigen Riffs. So bedient die Band nicht nur das übliche Publikum, das auf eine neue Platte von ANGRA wartet bzw. den seligen Tagen von QUEENSRYCHE nachtrauert, sondern auch den Anhänger der Frühachtziger-Phase von GENESIS und der kommerziell erfolgreichen Tage von MARILLION.
Was mich bei dieser Platte am meisten beeindruckt, ist wie man die Keyboards so massiv einsetzen kann, es aber trotzdem hinbekommt, die Tastenklänge so zu integrieren, dass der Hörer nicht allmählich davon genervt wird. Ein Track wie 'Wisdom Calls (The Preaching)' eignet sich hier als perfektes Beispiel; die Keys bestimmen die Melodie und die Richtung, in welche sich der Song bewegt, buttert die Gitarren aber nicht unter. Sollte so nicht Prog Metal im Allgemeinen klingen?
Solche Songs gibt es demzufolge auf "Joe's Rhapsody" zuhauf, wobei mich die beiden Teile von 'Cruel Jungle' letztendlich am eindrucksvollsten überzeugt haben, weil hier die Mischung aus Frickelei und Rock 'n' Roll zur Perfektion gebracht wird.
Es sind aber auch ruhige Stücke wie 'One Last Pray', das vielseitige 'Darkness Land' oder das wunderschöne, harmonische 'Goodbye Blue Sky', mit denen die Band nach den Sternen am brasilianischen Prog-Himmel greift. Mit einem Satz: Dieses Album ist einfach nur herrlich, und sofern das Klischee, dass sich Qualität am Ende immer durchsetzt, tatsächlich stimmen sollte, hat jeder Besitzer von "Angels Cry", "Misplaced Childhood" und "Operation Mindcrime" auch in spätestens einem Monat "Joe's Rhapsody" im Schrank stehen. Ich hoffe, es ist angekommen ...
Anspieltipps: Cruel Jungle, Darkness Land, Lost Bullet, Wisdom Calls (The Preaching)
- Redakteur:
- Björn Backes