DESTRAGE - Are You Kidding Me? No.
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2014
Mehr über Destrage
- Genre:
- Progressive-/Tech-Metal/Alternative
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 28.02.2014
- Destroy Create Transform Sublimate
- Purania
- My Green Neighbour
- Hosts, Rifles & Coke
- G.O.D.
- Where The Things Have No Colour
- Waterpark Bachelorette
- Before, After And All Around
- Obedience
- Are You Kidding Me - No
Sind sie zu wild, bist du zu lahm!
Wollt ihr mich veräppeln? Was für ein krasses, ja wahnsinniges Energiebündel lassen die Italiener bloß auf die Menschheit los? Aber nein, DESTRAGE meint es ernst - und das bedeutet nichts allzu ernst zu nehmen, den Blick über den Genre-Tellerrand nicht zu scheuen und ein technisch atemberaubendes und zugleich eingängiges, aber auch (w)irres Album abzuliefern.
Die Töne und Schläge, die Gitarren, Gesang und Schlagzeug erzeugen, sind größtenteils irrwitzig: Man höre zum Beispiel das zum Zombie-Töten animierende 'My Green Neighbour' (das Video!), das flinke 'G.O.D.' oder das noch verrücktere 'Obedience'. Mit jedem Song scheint die Platte noch einen Zacken zuzulegen.
Die rotzige Punk-Attitüde, gepaart mit dem hohen Tempo der Songs, lässt mich wie ein Flummi umher springen. Das DESTRAGE dabei sehr komplexen Stoff unter die Lauscher bringt, wird durch das gute Songwriting gekonnt überdeckt. Ausfälle gibt es auf "Are You Kidding Me? No." keine. Sogar mitsingen und mitzappeln gelingt fast immer, in 'Where The Things Have No Colour', dem eingängigsten Stück des Albums, aber besonders gut. Wo ich gerade beim Singen war: Der abwechslungsreiche Gesang Paolo Colavolpes passt perfekt zum durchgeknallten Gesamtbild.
Den Höhepunkt hat sich das Quintett aber für den Schluss beziehungsweise für den Titeltrack aufgehoben. Unterstützt von Ron "Bumblefoot" Thal (GUNS 'N' ROSES) an der Soloklampfe entwickelt sich die Nummer durch wahnsinnig dichte, dissonante Noten- und Rhythmus-Eskapaden zu Gitarren- und Trompetenspiel im besten Western-Flair mit Balkan-Beat Untermalung und explodiert in einem tollen, aber auch verrücktem Solo. Mit Worten ist es kaum beschreibbar, was in diesem fast achtminütigen Bastard passiert.
Zieht euch ein starkes Nervenkostüm an und dann geht es ab: Born to be wild!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke