DESTROYER 666 - Cold Steel...For An Iron Age
Mehr über Destroyer 666
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Season Of Mist
- Black City - Black Fire
- Clenched Fist
- Cold Steel
- Sons of Perdition
- Raped
- The Calling
- Savage Pitch
- Witch Hunter
- Shadow
Im letzten Jahr konnten die mittlerweile nach Holland umgesiedelten Australier DESTRÖYER 666 ihren Bekanntheitsgrad doch deutlich steigern: erst die Tour mit IMMOLATION, auf der DESTRÖYER 666 zumindest in Hamburg selbst die bestimmt nicht schwachen IMMOLATION, ganz zu schweigen von den restlichen Bands, locker geschlagen haben, dann der wirklich gelungenen Auftritt in Wacken und nicht zuletzt das bärenstarke letzte Album "Phoenix Rising", das nach einer Eingewöhnungsphase ohne Ende knallte, was zum einen an Brechern wie dem eingängigen "Rise Of The Predator" lag und zum anderen an endgeilen Hymnen wie "Eternal Glory Of War", "Lone Wolf Winter" oder "I Am The Wargod (Ode To The Battle Slain)".
Also war ich doch etwas auf "Cold Steel...For An Iron Age" gespannt. Beim ersten Hören allerdings machte sich leichte Enttäuschung breit: kaum eingängige Parts, relativ kurze Songs und irgendwie fehlte die typische DESTRÖYER 666 Stimmung.
Aber nach mehreren Durchläufen entfaltete sich dann die Klasse der Songs, allen voran "Cold Steel" und "The Calling", bei denen DESTRÖYER 666 wieder dieses Hymnen-Feeling versprühen, was vor allem an den majestätischen Midtempoparts und den wirklich genialen Gitarrenharmonien und -melodien liegt.
Beim ersten Hören wirkt das alles noch ziemlich unspektakulär, bevor die Gitarren ihre fast schon magische Wirkung entfalten und so auch für die Eigenständigkeit des Sounds sorgen. Denn neben den stark vorhandenen Black Metal-Anklängen findet man auch Death und Thrash-Elemente im Sound von DESTRÖYER 666, der trotz eher old- schooliger Klänge nie angestaubt wirkt.
Aber zurück zu den Songs, denn auch das treibende "Savage Pitch", der eingängige Opener "Black City - Black Fire" oder der furiose Black Metal-Brecher "Raped" können auf ganzer Linie überzeugen, erreichen aber nicht ganz das Niveau von "The Calling" oder "Cold Steel", Songs, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen und mit das Beste darstellen, was ich bis jetzt im Black Metal-Bereich dieses Jahr gehört habe.
Leider verliert "Cold Steel...For An Iron Age" am Ende etwas an Klasse, denn das Instrumental "Shadow" wirkt etwas überflüssig und auch "Witch Hunter" ist nicht wirklich zwingend nötig. Das sind aber nur kleine Schönheitsfehler bei einer doch sehr guten CD, die einmal mehr die Klasse von DESTRÖYER 666 eindrucksvoll zur Geltung bringt und eigentlich jedem Fan von eigenständiger, extremer Musik im Spannungsfeld aus Black und Death Metal gefallen sollte.
DESTRÖYER 666 sind auf dem besten Wege zu einer festen Größe im Black Metal zu werden, was sie aufgrund ihres Songmaterials völlig verdient haben. Und daran werden auch Season Of Mist nichts ändern, die wohl eigenmächtig das Cover der Scheibe verändert haben und das nicht unbedingt zum Guten, aber darunter leidet ja die Klasse von "Cold Steel...For An Iron Age" zu keiner Sekunde.
Anspieltipps: Cold Steel, Savage Pitch, Black City - Black Fire, The Calling
- Redakteur:
- Herbert Chwalek