DESTROYER 666 - Wildfire
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2016
Mehr über Destroyer 666
- Genre:
- Blackened Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Season Of Mist (Soulfood)
- Release:
- 26.02.2016
- Traitor
- Live And Burn
- Artiglio Del Diavolo
- Hounds At Ya Back
- Hymn To Dionysus
- Wildfire
- White Line Fever
- Die You Fucking Pig
- Tamam Shud
So geht Metal.
Bei vielen harten Bands der 90er fragt man sich wohl früher oder später, wie lang der Atem ist. Im Fall von DESTRÖYER 666 ist er ziemlich lang, denn mit "Wildfire" ist nach sieben Jahren endlich ein neues Album am Start. 22 Jahren Aktivität für fünf Scheiben - K. K. Warslut hatte es noch nie eilig. Doch wenn der Sound einer Band sich so stark entwickelt wie der von DESTRÖYER 666, kann man darüber gerne hinwegsehen. Das urtümliche Geknüppel der 1995er EP "Violence Is the Prince of This World" hätte wohl die meisten Soundchecker in die Flucht geschlagen. "Wildfire" hingegen setzt sich an die Spitze des Februar-Soundchecks und heimst in vielen Lagern Punkte ein. Ist das der neue Black-Thrash-Konsens?
Konsens auf jeden Fall, Black-Thrash aber nur bedingt. Das eröffnende 'Traitor' öffnet die Tür weit in diese Richtung, lädt aber den Heavy Metal zum hektischen Kaffeeklatsch ein. Viel Spaß bei der Aufgabe, die Breaks und originellen Einwürfe zu zählen. Es sind so einige. Diese Stärke zieht sich durch das gesamte Album und schafft den Spagat zwischen Vorschlaghammer und Finesse, den im Black-Thrash eben nicht jeder hinbekommt Das nervöse Flirren der Gitarren zum simplen, aber wirkungsvollen Drumming schickt mir jedenfalls regelmäßig den Zappelphilipp vorbei, um zusammen abzuhotten. Abwechslung und tolle Songaufbauten wie bei 'Hounds At Ya Back' machen die Scheibe auch nach vielen Durchläufen noch spannend, schwache Momente gibt es keine.
Im direkten Vergleich zum Vorgänger "Defiance" fallen die Songs direkter und dadurch noch aggressiver aus. Wo 'Blood for Blood' die Vertonung einer Schlacht war, ist 'Wildfire' der Boxkampf. Brutal, aber melodiöser und dank Handschuhen etwas gedämpfter als die Kneipenschlägerei. Die Produktion leistet auch ihren Beitrag und inszeniert "Wildfire" als akustisches Gourmethäppchen. Diesen Gitarrensound muss man einfach geil finden!
Unter dem Strich ist "Wildfire" eine der geilsten härteren Platten dieses Jahres und für mich die beste Black-Thrash-Attacke seit TRIUMPHANTs "Herald The Unsung".
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Nils Macher