DESTROYERS OF ALL - The Vile Manifesto
Mehr über Destroyers Of All
- Genre:
- Progressive Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 02.02.2019
- Tohu Wa-Bohu
- False Idols
- Destination: Unknown
- Break The Chains
- The Elephant's Foot
- The Dead Valley
- Sheol
- Ashmedai
- Hellfall
- Kill The Preacher (Bonus Track)
Experimentierfreudiger Prog-Thrash mit Hit-Potential!
Progressiv angehauchter Thrash Metal scheint in den vergangenen Jahren zu einem richtigen Trend zu werden. Waren die Amerikaner VEKTOR in diesem Sektor vor einigen Jahren noch einsame Vorreiter, haben sich inzwischen auch viele Newcomer dieser interessanten Interpretation des Genres verschrieben. Ein solcher Nachwuchs-Act sind auch die Portugiesen DESTROYERS OF ALL, die schon vor knapp sechs Jahren mit ihrer Debüt-EP "Into The Fire" und dem folgenden Langspieler "Break Fragments" mächtig Eindruck schinden konnten. Inzwischen steht mit "The Vile Manifesto" bereits das zweite Album in den Startlöchern, auf dem sich der Fünfer laut eigener Aussage noch einmal deutlich experimentierfreudiger präsentiert.
Und was soll ich sagen, der passend betitelte Opener 'Tohu Wa-Bohu' bestätigt diese Aussage eindrucksvoll, immerhin überzeugt der Track vom Start weg mit mächtigen Riffs, vertrackten Arrangements und einer packenden Vocal-Performance von Fronter João Mateus. Dabei scheinen aber nicht nur die bereits erwähnten Progger VEKTOR für den Sound der Truppe Pate gestanden zu haben, denn mitunter wildern die Herren auch munter im Black und Death Metal, wie etwa das folgende 'False Idols' unter Beweis stellt. Doch der Song fällt nicht nur durch den musikalischen Blick über den Tellerrand positiv auf, sondern überzeugt auch mit einer fetten Hookline und präsentiert entsprechend direkt das erste Glanzlicht auf "The Vile Manifesto".
Die Experimentierfreude der Portugiesen hat damit aber noch lange nicht ihren Höhepunkt erreicht, denn bei 'Destination: Unknown" wird kurzerhand auch mal eine akustische Passage eingestreut, die sich mit ihrem jazzigen Touch auch wunderbar auf einem Release von AL DI MEOLA gemacht hätte. Wenn dann bei 'The Elephant's Foot' auch noch in bester SOULFLY-Manier World-Music-Einflüsse mit indianischen Gesängen kombiniert werden, weiß der Hörer, dass das Quintett mit der eingangs erwähnten Ankündigung keineswegs übertrieben hat. Musikalische Scheuklappen kennt diese Truppe nicht und das ist auch gut so! Am besten gefallen mit die Jungs aber trotzdem, wenn sie das Gaspedal durchtreten und ihre komplexen Arrangements mit eingängigen Riffs versehen. Beste Beispiele sind hier 'The Dead Valley' und 'Sheol' die trotz ungewohnter Songstrukturen ins Ohr gehen und sich dort auch langfristig einnisten.
Ganz mithalten mit den den Genre-Göttern VEKTOR kann "The Vile Manifesto" in der Endabrechnung zwar nicht, trotzdem ist den Protugiesen hier ein mehr als beachtliches Album gelungen, das ich Fans von progressiven Tönen mit ordentlichem Thrash-Einschlag uneingeschränkt ans Herz legen kann. Hier haben wir es auf jeden Fall mit vielversprechenden Newcomern zu tun, die das Potential mitbringen, sich auch dauerhaft einen Namen in der Szene zu machen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs