DESTRUCTION - Birth Of Malice
Mehr über Destruction
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 07.03.2025
- Birth Of Malice
- Destruction
- Cyber Warfare
- No Kings - No Masters
- Scumbag Human Race
- God Of Gore
- A.N.G.S.T.
- Dealer Of Death
- Evil Never Sleeps
- Chains Of Sorrow
- Greed
- Fast As A Shark
Ein Killeralbum mit Hits am laufenden Band.
Ich will nicht sagen, dass ich in den letzten jahren eine recht ambivalente Beziehung zu DESTRUCTION aufgebaut habe, jedoch war nach dem erneuten Ausstieg von Gitarrenlegende Mike für mich irgendwie nicht mehr jenes Feeling spürbar, das die vielen Klassiker aus den 80ern so wertvoll gemacht und mit dem die Band sich auch international zu einer mehr als anerkannten Größe hochgepusht hat. Auch auf dem Live-Sektor haben Schmier und seine Mannen mich zuletzt nicht mehr so richtig mitgenommen, zuletzt noch beim "Klash Of The Ruhrpott", wo die Band für mich neben all den anderen Teutonen-Kulttruppen den schwächsten Eindruck hinterlassen hat. Natürlich ist dies alles auf sehr hohem Niveau geklagt, aber um die eigentliche Intention auf den Punkt zu bringen: Von einer Scheibe wie "Birth Of Malice" habe ich erst einmal nichts sonderlich Großartiges erwartet, weshalb es am Ende umso schöner ist, dass die zum Quartett angewachsene Combo ihr bestes Album seit dem Comeback-Brecher "All Hell Breaks Loose" eingespielt hat.
Während die Band mit der selbst betitelten Bandhymne "Destruction" noch einmal einige Zitate aus dem eigenen Katalog hervorkramt (Erinnerungen an 'Thrash Till Death' sind hier sicherlich nicht rein zufällig), zeigt sie vor allem ein neues handwerkliches Level, das definitiv alles überragt, was Schmier und Konsorten in nunmehr 45 Jahren produziert haben. Die Gitarrenparts sind lebendiger, meist auch sehr verspielt, aber irgendwo zwischen typischem Old-School-Geschredder und einigen überraschend melodischen Leads genau in jener Mitte angekommen, in der man die Band zuletzt nicht mehr erlebt hatte. DESTRUCTION hat wieder eine sehr angenehme Balance zwischen typischem Teutonen-Kraftfutter und einigen aggressiven Angriffen auf die Bay Area hergestellt, die man seit dem ersten Augenblick als die eigentliche Besonderheit im Bandsound identifiziert hat, die aber - zumindest meiner persönlichen meinung nach - in der letzten Dekade so nicht mehr existent war.
Von daher verwundert es auch nicht, dass flotte Kracher wie 'No Kings - No Masters', 'God Of Gore' und das extrem aggressive 'A.N.G.S.T.' wie Öl heruntergehen, bringen sie doch endlich wieder die DESTRUCTION-eigene DNA ins Songwriting. Außerdem ist Frontmann Schmier so gut aufgelegt und entschlossen wie schon lange nicht mehr. Seine Performance ist gerade in den etwas deftigeren Brechern außerordentlich stark und lässt den Schluss zu, dass der bandinterne Jungbrunnen auch vor ihm keinen Halt mehr gemacht hat. Ganz ehrlich: Eine solch radikale Darbietung wie in 'Greed' und 'Dealer Of Death' hätte ich ihm nach den letzten Live-Eindrücken nicht mehr zugetraut.
Und so hat jede Nummer einen ganz besonderen Charme, weil DESTRUCTION keine Tempolage auslässt und sich fernab jeder Offensive in einen wahren Rausch spielt. Selbst im abschließenden Cover zum ACCEPT-Gassenhauer 'Fast As A Shark' bleibt einem die Spucke weg, so rabiat wird hier die ohnehin schon speedige Nummer runtergeprügelt. Ja, ich gebe zu, ich bin überrascht, erfreut und schlussendlich extrem begeistert, dass DESTRUCTION wieder diesen Level erreicht hat, der mir nach "Metal Discharge" schleichend flöten gegangen ist.
"Birth Of Malice" gehört nicht nur zu den besten Thrash-Alben der letzten Monate, sondern auch zu den echten Top-Titeln im üppigen Bandkatalog. Und das ist einfach nur grandios!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes