DESTRUCTOR - Decibel Casualties
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2017
Mehr über Destructor
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Pure Steel Records
- Release:
- 09.06.2017
- Restore Chaos
- Keep The Faith
- Metal Spike Deep
- We Are Ready
- The Last Days
- Firey Winds
- Metal Till Death
- In Hell
Gepflegter Abriss!
Wenn eine Band DESTRUCTOR heißt und ihr neustes Album "Decibel Casualties" nennt, dann weiß man schon vor dem ersten Ton, dass einen hier wohl eher kein Akustikpop mit verspielten Arrangements erwartet. Und genau so ist es dann natürlich auch mit dem jüngsten Output der Cleveland-Haudegen.
Ab dem Opener 'Restore Chaos' prügeln sich die Herren mit viel Elan durch ein herrlich rohes Album irgendwo zwischen Thrash und Power Metal. Es wird gerifft, gesägt, soliert und gehämmert, dass dem gemeinen Heimwerker ganz schwindlig wird. Dabei setzt die Truppe auf einfache aber effektive Mittel: Riffs die zünden, Refrains, die meist nur aus wenigen, gern im Chor gebrüllten Worten bestehen und vor allem jede Menge Energie. Wäre das hier eine Band von Jungspunden, die gerade ihren ersten Studioaufenthalt in einer Hochgeschwindigkeitsorgie zelebrieren, würde es nicht wundern.
Doch DESTRUCTOR ist genau das Gegenteil, ein Urgestein der so fruchtbaren Cleveland-Szene und seit über 30 Jahren im Geschäft. Das merkt man "Decibel Casualties" zu keiner Sekunde an und wer seinen Speed Thrash im Stile alter HIRAX oder eben DESTRUCTOR mag, der dürfte mit den acht Liedern hier viel Spaß haben.
Wobei wir hier dann auch einen der wenigen Kritikpunkte haben, denn mit acht Liedern ist das Album ziemlich kurz ausgefallen. Andererseits befindet sich so kein einziger auch nur mittelmäßiger Song auf der Scheibe und es gibt schlicht durchweg voll auf die Glocke. Erwähnenswert ist auch der verdammt rohe Sound, der all die polierten Produktionen, mit denen heutzutage Brutalität simuliert werden soll, verdammt alt klingen lässt. Das hier ist reiner Metal, ungeschliffen aber mit Herzblut gespielt und bereits auf Platte so voller Energie, dass einem Angst und Bange werden muss, wenn die Truppe das Material live abfeuert. Da dürfte der Bandname einmal mehr Programm sein.
"Decibel Casualties" wird nie einen Innovationspreis gewinnen, wer rohen Power Thrash mag, kommt dennoch um diese Scheibe nicht herum und dürfte recht schnell zu Krachern wie 'Metal Till Death', 'The Last Days' oder 'We Are Ready' seinen Nacken quälen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst