DESTRUCTOR - Sonic Bullet
Mehr über Destructor
- Genre:
- US Metal
- Label:
- Auburn Records
- Sonic Bullet
- Heavy Artillery
- Silent Enemy
- Blackest Night
- Master Of The Universe
- G-Force
- The Triangle
- Pounding Evil (Live)
- Iron Curtain (Live)
Nachdem DESTRUCTOR bereits auf dem letztjährigen Bang-Your-Head-Festival eine gute Figur abgegeben haben, knallt uns der Vierer aus Cleveland mit "Sonic Bullet" nun endlich den lange überfälligen Nachfolger des in Underground-Kreisen geliebten Kult-Werkes "Maximum Destruction" vor den Latz. Und während viele Bands, die in den Achtzigern schon "nur" Kult waren auch heutzutage mit ihren Re-Unions eher peinlich und altbacken wirken, steppt auf dem vorliegenden Rundeisen der Papst als ob er auf Höllenfeuern tanzen würde.
Bereits das brachiale Titelstück macht deutlich, dass DESTRUCTOR auch im neuen Jahrtausend keine Gefangenen machen. Ausgestattet mit einem amtlichen Sound, den Don Depew von den befreundeten BREAKER erstklassig hinbekommen hat, rasieren hier zwei ultrafette Klampfen über die frisch gefönte Metal-Matte, dass es unmöglich ist ruhig zu bleiben. Die Jungs, die bis zum heutigen Tag ihrem klischeetriefenden Image treu geblieben sind, kommen einfach ehrlich und frisch aus den Boxen. Dave Overkill eröffnet dann auch gleich mit einem markerschütternden Schrei, der klar macht, dass auch er nichts verlernt hat. Beim nachfolgenden 'Heavy Artillery' ist der Titel Programm. Ein Stampfer der Güteklasse 1A! Zudem ausgestattet mit einem herrlichen Mitgröhl-Chorus, der jeden Banger die Fäuste gen Himmel strecken lässt. So muss Heavy Metal klingen!
Man merkt den Jungs an, dass sie sauer, wütend und heiß sind. Die Nackenschläge, die sie in der Vergangenheit erdulden mussten, haben sie zusammen geschweißt. Sah es doch anfänglich so gut um DESTRUCTOR aus, da man in der örtlichen Szene eine Vorreiter-Rolle inne hatte und bei anstehenden Konzerten von überregionalen Größen wie SLAYER oder MEGADETH gern als Support Act fungieren durfte. Als Bassist Dave Iannicca am Neujahrstag 1988 hinterrücks ermordet wurde, brach die Band auseinander. Ein bereits eingespieltes Album namens "Decibel Casualties" verstaubt bis heute in den Regalen irgendeines Studios und lediglich der Song 'Storms Of Steel', der auf dem legendären "Heavy Artillery"-Kassetten-Sampler - im Gedenken an den verstorbenen Bassisten - erschienen ist, erblickte das Licht der Öffentlichkeit. Erst im Jahre 1999 erbarmte sich Listenable Records und vermarkteten eine Neuauflage des Erstlings. Das daraus entstandene Interesse an DESTRUCTOR lockte die Band anno 2000 mit Eric Reineke am Bass ins Studio und es entstand ein Demo, von dem 'G-Force' und 'The Triangle' auf "Sonic Bullet" zu finden sind.
Die weiteren Songs wurden mit Neuzugang Jamie Boulders am Viersaiter eingeprügelt und stammen in ihren ursprünglichen Versionen noch aus den Anfangstagen der Band. So handelt es sich beim Nackenspalter 'Blackest Night' um einen 21 Jahre alten Track aus Demo-Tagen. Die Jungs wussten offensichtlich damals schon, wie man abrockt! Mit 'Master Of The Universe' haben DESTRUCTOR dann auch noch eine ultimative Killerversion des HAWKWIND-Klassikers eingetütet, die mehr als brutal klingt.
Den Abschluss bilden zwei alte Livetracks vom Debüt: 'Pounding Evil' und 'Iron Curtain', die deutlich machen, dass DESTRUCTOR auch on stage mächtig arschkicken.
Es soll im Laufe des Jahres ein komplett neuer Longplayer nachfolgen, der hoffentlich ein ähnliches Kaliber erreicht. DESTRUCTOR sind immer noch - oder heute erst recht - eine Band mit der man rechnen muss. So frisch klingt kaum ein Newcomer mehr und das Image passt einfach wie die berühmte Faust auf's Auge.
Anspieltipps: Heavy Artillery, Sonic Bullet, The Triangle
- Redakteur:
- Holger Andrae