DETH ENEMY - Unmovable
Mehr über Deth Enemy
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Big Sky Song Records / Alive
- Release:
- 25.09.2015
- C.O.D (Call Of The Devil)
- One Thousand Years
- Wicked World
- When An Angel Falls
- Dark Side Of The Blues
- The Hammer
- Disciple
- Devil's Playground
- I Believe In Angels
- Eternally Blessed
- Ordinary People
- Crucifier
- Open Your Heart
Gepriesen sei David Coverdale?
Es tut mir wirklich leid, aber DETH ENEMY klingt keineswegs nach MEGADETH. Auch ich saß diesem Irrtum auf, doch scheinbar wählten diese drei Australier aus Queensland die vor 30 Jahren bestimmt coole Schreibweise wohl eher aus ästhetischen Gründen denn als kleinen Tribut. Auch cool sind die lyrischen Ergüsse von DETH ENEMY, denn wer ist cooler als Jesus?
Gestartet als Coverband überlegten sich die beiden Brüder Al (Stimme und Gitarre) und Frankie Caiulo (Schlagzeug) irgendwann, dass man doch auch eigene Stücke aufnehmen könnte. Die großen Vorbilder hießen seit frühester Kindheit ganz offensichtlich WHITESNAKE, auch LED ZEPPELIN wurde gehört im Hause Caiulo. Zusammen mit Bassist Kevie Gee, der das Trio komplettiert, arbeitete man am eigenen, ziemlich modernen Sound. Dieser ist tatsächlich sehr eigen. Al Caiulos Gesang steht exponiert im Mittelpunkt, nicht mehr ganz so exponiert wurde er mit allerlei Effekten ausstaffiert, selten hört man einfach nur seine Stimme. In den Hintergrund geriet womöglich wegen des Bandgleichgewichts seine Gitarre, die eher selten mal ein bisschen gniedelt. Es mutet etwas merkwürdig an, dass den Vorbildern im Songwriting extrem gehuldigt wird, der kalte, effektbeladene Sound aber Vergleiche zu WHITESNAKE eher schwierig macht.
Deshalb brauchten meine Ohren auch etwas Eingewöhnungszeit. Dieses 70er-lastige Songwriting wollte nicht zusammen passen mit der Produktion. Doch am Ende zählt nun mal die Musik. Und die ist echt ordentlich auf "Unmovable". Die Australier geben sich hörbar Mühe, Variabilität und ins Ohr schleichende Refrains in die Stücke einzubauen. Das gelungene 'Ordinary People' wird mich wegen des fies in der Hörmuschel klebenden Chorus noch in zwanzig Jahren verfolgen. 'Wicked World' geht in eine ähnliche Richtung, während ich bei 'I Believe In Angels' das ganze Stück abfeiere.
Moment, das ganze Stück? Nun, wären da nicht die Texte. Die sind nämlich sehr christlich, sehr missionarisch ausgefallen. Schön, dann glaubst du eben an Engel. Interessiert mich nicht, mein Freund von hinterm Meer! Du musst mir das nicht zweiundvierzig Mal (geschätzt) in den Gehörgang säuseln. Auf "Unmovable" gibt es tatsächlich eine knapp 50-minütige Predigt zu durchstehen, die sich auf Dauer auch nicht wirklich ignorieren lässt.
Wer aber damit umgehen kann und auch einem moderneren Hard-Rock-Sound etwas abgewinnen kann, dem sei das erste Werk von DETH ENEMY wirklich empfohlen. Es verstecken sich schon einige schicke Songs auf "Unmovable", die aber entdeckt werden wollen. Viel Erfolg beim Graben!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Marius Luehring